Seilbahner stärken sich mit Studie den Rücken

Eine von der Seilbahnwirtschaft in Auftrag gegebene Studie sieht kein klimabedingtes Ende des alpinen Wintersports in Tirol. In den letzten 30 Jahren sei die Temperatur in Tirols Wintersportorten sogar gefallen.

Man wolle den Klimawandel nicht leugnen, sagte Seilbahnobmann Franz Hörl am Dienstag bei der Präsentation der Studie, aber mit Fakten auf die alljährlichen Diskussionen und unsicheren Zukunftsszenarien antworten. Die drei Studienautoren werteten Daten des hydrografischen Dienstes und der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) aus. Hörl sagte, es sei ihm wichtig, mit der Verunsicherung aufzuhören, die um sich greife. Dauernd werde das Ende des Skisports in den Alpen „herbeigemalt“, so Hörl. Um das zu versachlichen, habe man drei Experten befragt.

Sessellift

Hermann Hammer

Die Studie sieht kein klimabedingtes Ende des Skisports in Tirol

Die drei Studienautoren werteten Daten des hydrografischen Dienstes und der ZAMG aus, sagte Skitourismusforscher Günther Aigner. Was den Schnee betreffe, gebe es seit 100 Jahren ein dichtes Datennetz. In diesen 100 Jahren hätten sich die jährlich größten Schneehöhen in Tiroler Wintersportorten nicht signifikant verändert, „das ist doch sehr überraschend“, sagte Aigner.

Temperaturen zuletzt gesunken

Zu den Veränderungen bei den Temperaturen sagte der Meteorologe Christian Zenkl, es sei eindeutig, dass die Temperaturen seit Beginn des alpinen Skilaufs etwas gestiegen seien. Die letzten 50 Jahre hätten sich aber wesentlich günstiger entwickelt. Die Temperaturen in den Skigebieten seien in 50 Jahren nicht weiter gestiegen und in den letzten 30 Jahren sogar um gut ein Grad Celsius etwas gesunken. „Das ist eine wichtige und gute Botschaft, die aus diesen Daten eindeutig hervorgeht.“

In Auftrag gegeben hatte die Studie die Seilbahnwirtschaft, deren Obmann Hörl sieht sich bestätigt. Auch die Studienautoren sehen angesichts der nun präsentierten Ergebnisse den Wintersport in Tirol nicht gefährdet. Genaue Prognosen, wie schneereich die Winter in den nächsten 50 oder gar 100 Jahren sein werden, wagten sie am Dienstag aber nicht.