Achenseebahn: Mehr Aktien für Gemeinden

In einer außerordentlichen Hauptversammlung im Jänner sollen die Anliegergemeinden die Aktienmehrheit an der Achenseebahn erhalten. Das war eine der Bedingungen des Landes für eine finanzielle Beteiligung.

Bei der Aufsichtsratssitzung der Achenseebahn Montagabend ist laut Aufsichtsratsvorsitzendem Christian Kittl für Jänner 2019 eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen worden, in der beschlossen werden soll, dass die Anliegergemeinden der Achenseebahn im Zuge einer Kapitalerhöhung eine Aktienmehrheit an der Achenseebahn erhalten sollen. Mindestens 75 Prozent der Aktionäre müssen sich in der Hauptversammlung dafür aussprechen.

Zug der Achenseebahn

ORF

Damit die Bahn wieder fahren kann, sind Reparaturarbeiten dringend nötig

Geisler: „Land um langfristige Lösung bemüht“

Eine Mehrheitsbeteiligung der Gebietskörperschaften an dem Unternehmen war ja eine der Bedingungen des Landes, um finanzielle Mittel zur Sanierung der Bahn bereitzustellen - mehr dazu in Achenseebahn vor Grundsatzentscheidung. Landesrat Josef Geisler (ÖVP) sagte am Dienstag in einer ersten Reaktion, dass der Aufsichtsrat damit einen ersten Schritt in die richtige Richtung gesetzt habe. "Es sind jedoch noch viele offene Fragen zu klären. Das Land Tirol wird sich gemeinsam mit dem Bund weiterhin um eine langfristige Lösung für diese touristische Infrastruktur bemühen“, so Geisler.

Reparaturarbeiten in Eben und Jenbach nötig

Um den Bahnbetrieb nach der Winterpause wieder aufnehmen zu können, muss die Bahnstrecke vor allem im Bereich Eben am Achensee und auch im Bahnhof Jenbach saniert werden. Rund 1,2 Millionen Euro sind dafür nötig. Weil sie nicht als öffentliches Verkehrsmittel gilt, hat die Achenseebahn seit drei Jahren keine Fördergelder mehr aus dem Mittelfristigen Investitionsprogramm des Bundes erhalten.

Kritik am Vorgehen der Politik

Kritik kommt unterdessen von einem überparteilichen Verein zur Förderung des öffentlichen Nahverkehrs, der „Die Rote Elektrische“ heißt. Es laufe ein tödliches Spiel gegen die Achenseebahn. Kritisiert wird in einer Aussendung unter anderem, dass die Gemeinden mehr als die Hälfte der Aktien geschenkt bekommen sollen.