Dinkhauser gibt Parteiführung ab
Bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Innsbruck erklärte der 78-Jährige, dass er beim bevorstehenden „Bürgertag“ der Liste Fritz nicht mehr als Obmann kandidieren wird. Diese Ankündigung Dinkhausers gilt als formeller Schritt. Der einstige schwarze Tiroler Arbeiterkammer-Präsident hatte bereits bei der Landtagswahl 2013 aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr für das Landesparlament kandidiert.
APA/EXPA/Johann Groder
Haselwanter-Schneider soll nachfolgen
Die medialen Auftritte im politischen Tagesgeschäft hielten sich in den Folgejahren in engen Grenzen. Obmann und einflussreicher Berater im Hintergrund blieb der Innsbrucker jedoch. Dinkhausers Nachfolgerin soll erwartungsgemäß Haselwanter-Schneider werden, sie ist derzeit Klubobfrau der Liste Fritz im Landtag. Die 50-Jährige war in der Tagespolitik bereits in den vergangenen Jahren Frontfrau der Partei.
Markige Sprüche: eine Auswahl
Der Liste-Fritz-Gründer war bekannt für seine markigen Wortmeldungen. Schon in seiner Zeit als Tiroler Arbeiterkammerpräsident nahm sich Dinkhauser kein Blatt vor den Mund.
Grüne zollen Dinkhauser Respekt, ÖVP versöhnlich
Dinkhauser habe das Parteiensystem in Tirol aufgebrochen und dazu beigetragen, dass es mehr Vielfalt im Landtag gibt, kommentierten die grüne Landessprecherin Barbara Schramm-Skoficz und der grüne Klubobmann Gebi Mair Dinkhausers Rückzug. „Seine Verdienste um mehr Gerechtigkeit und sein Einsatz für finanziell schwächere Menschen in Tirol sind unbestritten“, so Schramm-Skoficz und Mair in einer Aussendung.
Fritz Dinkhausers Mutterpartei, die Tiroler ÖVP, hat dessen Rückzug als Parteichef der Liste Fritz mit versöhnlichen Worten begleitet. „Fritz Dinkhauser hat die Tiroler Parteienlandschaft in den letzten Jahren ohne Zweifel maßgeblich mitgeprägt. Seine Leidenschaft, mit der er Politik betreiben hat, bleibt unbestritten“, erklärte Klubobmann Jakob Wolf gegenüber der APA.
Dies gelte obwohl man über den politischen Stil Dinkhausers „durchaus geteilter Meinung sein muss“, so Wolf. Denn der 78-Jährige habe „von der pauschalen Diffamierung ganzer Bevölkerungsgruppen - wie etwa der Bauern oder auch der Wirtschaftstreibenden - nicht zurückgeschreckt“. „Als wortgewaltiger AK-Präsident hat er die Sozialpartnerschaft in Tirol belebt und den Anliegen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in unserm Land Gehör verschafft“, lobte der schwarze Klubchef.