Fernpassmaut unabhängig von Tunnelprojekten
Damit eine Maut EU-rechtlich hält, müssen in erster Linie die Kosten für die Erhaltung der Straße dargestellt werden, erklärt Geisler. Im Falle der Fernpassstrecke würden hier neben der Belagssanierung auch die Instandhaltung der Tunnel oder mögliche Lärmschutzmaßnhamen zu Buche schlagen. Auf Grundlage dieser Kosten - laut Geisler ein zweistelliger Millionenbetrag - könne dann ein Mauttarif fixiert werden.
Geisler zu Details der Fernpassmaut
Auf die Höhe der Mautgebühr kann sich der Landesrat noch nicht festlegen. Eine Ausnahme für die betroffene Bevölkerung sei aber geplant.
Bemautung für Pkw und Lkw
Kommt eine Fernpassmaut, dann werde diese für Lkw genauso eingehoben wie für Pkw, so Geisler. Die Bevölkerung und Betriebe im Bezirk Reutte sollen davon aber - ähnlich wie die Osttiroler bei der Felbertauernmaut - ausgenommen werden. Das sei EU-rechtlich möglich, so Geisler. Sonderlösungen könnte es auch für den sogenannten Werksverkehr geben, dies müsse allerdings erst konkretisiert werden.
ORF
Gerade an Wochenenden bilden sich kilometerlange Staus entlang der Fernpassstrecke
Maut eine von vielen Maßnahmen
In den letzten zehn Jahren hat der Verkehr über den Fernpass rund 30 Prozent zugenommen - mehr dazu in Fernpass: Verkehr um 30 Prozent zugenommen. Allein durch Reutte fahren im Schnitt pro Tag 14.000 Fahrzeuge. Durch eine Maut könnte der Durchzugsverkehr möglicherweise ein wenig zurückgedrängt werden, glaubt Geisler. Die Bemautung sei eine von mehreren Maßnahmen einer Fernapssstrategie, zu der auch der öffentliche Nahverkehr oder die Beseitung von kleineren Störstellen zählen.
Wann genau eine Fernpassmaut eingeführt werden soll, könne derzeit nicht konkret gesagt werden, so Geisler. Sie sei für die nächsten Jahre geplant.