Debatte über Plastikmüll im Landtag

Wie Plastikmüll vermieden werden kann, darüber ist am Mittwoch im Landtag diskutiert worden. Den Antrag haben die Grünen eingebracht. Importiertes Wasser in Flaschen und Essen in Plastik stießen auf Kritik.

Angesprochen wurde in der Landtagsdebatte unter anderem Bewusstseinsbildung an Schulen oder die Aufgabe von Tiroler Gemeinden, Müll erst gar nicht entstehen zu lassen.

450 Essen in Plastik eingepackt

Die Opposition ortet bei der Müllvermeidung „Scheinheiligkeit“ in der Regierung. Die Klubobfrau der Liste Fritz, Andrea Haselwanter-Schneider, nennt ein Beispiel aus dem Krankenhaus Hall. Die Betriebsküche in dem Spital sei geschlossen worden, jetzt würden täglich etwa 450 Essen von einer externen Firma angeliefert - jede Portion sei einzeln in Plastik eingepackt, kritisiert Haselwanter-Schneider.

30 Millionen Flaschen Wasser im Jahr

Den Import von Wasser prangern NEOS an. Klubchef Dominik Oberhofer berichtete, dass etwa 30 Millionen Flaschen Wasser im Jahr nach Tirol importiert würden. Da sei nicht nur das Recyceln ein Thema, sondern auch der Transit. Deshalb forderte Oberhofer die Landesregierung auf, eine Kampagne für das Tiroler Leitungswasser zu starten, um so Transit und Müll zu vermeiden.

Plastikmüll

ORF.at/Christian Öser

Plastikmüll ist schwer zu recyclen

Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe (Grüne) führte aus, dass Aludosen wahre „Energieräuber“ in der Herstellung seien. Ihre Herstellung brauche oft mehr Energie als die Energydrinks darin hätten.

Tratter spricht sich für Pfandsystem aus

Der für Gemeinden zuständige Landesrat Johannes Tratter (ÖVP) meinte, dass es Bereiche gebe, in denen es Kunststoffe braucht. Aber es gebe Bereiche, wo sich jeder einzelne überlegen könne, ob wir wirklich ein Plastiksackerl brauchen. „Ich persönlich wäre ein großer Anhänger der Einführung eines Pfandsystems, wie es zum Beispiel Deutschland hat.“ Bei Mehrwegflaschen sei derzeit die Quote unter 20 Prozent, führte Tratter weiter aus.

Im Landtag herrschte am Mittwoch Einigkeit, dass es große Anstrengung von der EU bis auf die regionale Ebene brauche um die Verpackungsverordnung grundlegend zu erneuern.