MCI-Neubau wird neu ausgeschrieben

Der Neubau der unternehmerischen Hochschule MCI in Innsbruck geht zurück an den Start. Das hat die Landesregierung am Dienstag beschlossen. Anfang kommenden Jahres soll das Großprojekt erneut ausgeschrieben werden.

Es sind in erster Linie rechtliche Gründe, weshalb der aktuelle Plan für den MCI-Neubau jetzt endgültig gestoppt wurde. Wie berichtet wäre es bei dem bestehenden Projekt zu massiven Kostenüberschreitungen von knapp 70 Millionen Euro gekommen. Das Land Tirol hat deshalb schon im Sommer einen vorübergehenden Stopp verordnet - mehr dazu in Eigene Arbeitsgruppe für MCI-Neubau.

MCI

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Der Sportplatz wird bleiben, das MCI-Gebäude, wie es hier zu sehen ist, wird aber so nicht realisiert.

Gutachten empfehlen Neuausschreibung

Das Land Tirol hätte beim bestehenden Projekt die Möglichkeit gehabt, den Kostenrahmen von ursprünglich 80 Millionen Euro nachträglich zu erhöhen. Das wäre laut drei unabhängigen Gutachten aber vergaberechtlich äußerst problematisch, so der zuständige Landesrat Johannes Tratter (ÖVP). Die zweite Möglichkeit wäre gewesen, den geplanten Komplex deutlich zu verkleinern. Dann hätten aber wieder nicht alle 3.300 Studenten ausreichend Platz im MCI gefunden.

Dies wäre fatal, betonte auch Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP), der voll hinter einem MCI-Neubau steht. Dieser müsse nicht nur groß genug sein und auch städtebaulich wohl überlegt sein. Das wichtigste sei ihm aber, dass jetzt ein Konzept samt Kostenrechnung erarbeitet wird, das dann auch hält.

Schuldige für das bisher doch eher unglücklich verlaufene Neubauprojekt wollte man am Dienstag nicht namhaft machen. Es seien viele Faktoren, die zu dieser Kostenexplosion geführt hätten, hieß es. Der Landeshauptmann gestand aber ein, dass nicht alles optimal gelaufen sei und man jetzt für die Neuausschreibung aus den Fehlern lernen werde.

Landesregierung

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Möglicher Rechtsstreit nicht ausgeschlossen

Nicht ausgeschlossen ist, dass die Sieger des Architekturwettbewerbs für das jetzt gestoppte Projekt Klage gegen das Land einreichen. Dieser sehe Tratter aber gelassen entgegen. Was die bisher ins Projekt geflossenen Gelder betrifft - Tratter spricht von ca. drei Millionen Euro - sieht er diese nicht verloren. Die bisherigen Vorplanungen würden mit Sicherheit auch für das neue Projekt verwertbar sein.

Frühester Baustart ist Herbst 2020

Vorbehaltlich der Verhandlungen mit Stadt und Bund will die Landesregierung den MCI-Neubau so rasch wie möglich realisieren. Kommt nichts dazwischen, dann wäre ein Baustart im Herbst 2020 möglich, spätestens aber 2021 sollen am Fennerareal die Bagger auffahren. Zu klären gilt es beispielsweise noch innerhalb der Innsbrucker Stadtregierung, wo zukünftig die Touristenbusse in Innsbruck parken. Hier betonte der Innsbrucker Bürgermeister Georg Willi erneut, dass die ursprünglich geplante Bustiefgarage unter dem dann neuen MCI nicht mehr seine Ideallösung sei - Weiter Diskussion um mögliche Bustiefgarage.

Stefan Lindner; tirol.ORF.at