Österreich setzt auf Patrick Konrad

Auf Patrick Konrad ruhen am Sonntag die Hoffnungen der heimischen Fans beim Höhepunkt der Rad-WM. Für den 26-Jährigen ist es eines der wichtigsten Rennen seiner Karriere. Respekt zeigte er vor dem Schlussanstieg zur Höttinger Höll.

Nach dem siebenten Gesamtrang im Giro d’Italia will der für das Bora-Team fahrende Niederösterreicher am Sonntag seine Topform ausspielen. „Ich hoffe auf einen perfekten Tag, dass ich es auf die Straße bringe.“ Träume von Edelmetall habe auch er, sagte Konrad. „Aber man muss die Kirche im Dorf lassen, wir können auch mit einem Top-Ten-Rang zufrieden sein.“ Den hatte bei der vergangenen Heim-WM 2006 in Salzburg Bernhard Eisel als Elfter knapp verpasst, Christian Pfannberger war 2008 Achter.

Den Schlussanstieg zur Höttinger Höll hatte er am Donnerstag nochmals befahren. „Der ist schwerer als gedacht“, meinte Konrad, der am Sonntag auf die Unterstützung von fünf Teamkollegen setzen kann. Diese sollen ihm helfen, auf der 258-km-Strecke mit 4.681 Höhenmetern bis zum Finale möglichst gut Kräfte zu sparen.

Felix Großschartner, Lukas Pöstlberger, Patrick Konrad, Gregor Mühlberger und Michael Gogl

APA/Barbara Gindl

Felix Großschartner, Lukas Pöstlberger, Patrick Konrad, Gregor Mühlberger und Michael Gogl

Rennstall mit Sitz im Tiroler Unterland

Konrad war im August 2014 zum Vorgängerteam von Bora (NetApp) gewechselt und fährt seither für den Rennstall des Bayern Ralph Denk. Diese Woche verlängerte er den Vertrag wie seine drei Landsleute - Felix Großschartner, Gregor Mühlberger und Lukas Pöstlberger - bis Ende 2020. Für Denk ist Konrad einer jener Fahrer, die sich in seinem Team sehr gut entwickelt haben.

Der Bora-Rennstall, der seinen Sitz in Niederndorf bei Kufstein hat, fährt seit 2017 in der Champions League des Radsports, Konrad hat vom Aufstieg sehr profitiert. „Speziell im vergangenen Jahr habe ich auf der WorldTour viel gelernt“, sagte der starke Bergfahrer. "Bei der ersten Tour de France 2016 habe er sich gedacht, ‚wie soll ich da vorne fahren oder in einer Spitzengruppe kommen‘, erzählte Konrad. „Aber man wird abgebrühter und erarbeitet sich Respekt im Feld. Das ist ein Lernprozess, den erlebe ich jetzt noch immer. Man lernt nie aus.“

Georg Preidler

APA/EXPA/Reinhard Eisenbauer

Neben den fünf Fahrern aus dem Bora-Team startet auch Georg Preidler für Österreich. Beim Einzelzeitfahren wurde er 36.

Peter Sagan will WM-Titel verteidigen

Als dreifacher Weltmeister nimmt Peter Sagan das Elite-Straßenrennen der Rad-WM in Tirol in Angriff. Auch er fähr für das Bora-Team. Der bergige Kurs kommt ihm dabei aber nicht unbedingt entgegen, der Klassiker-Spezialist hielt sich daher mit Prognosen zurück. Viel werde vom Verlauf und der Taktik abhängen. Eines sei aber sicher, erklärte Sagan vor dem 258,5-km-Ritt mit 4.681 Höhenmetern: „Es wird ein richtig hartes Rennen.“