Streit um Aus für Bergsilvester-Feuerwerk

Das Feuerwerk beim Innsbrucker Bergsilvester am Inn soll endgültig abgeschafft werden. Nur noch auf der Seegrube soll es ein Feuerwerk geben. Tourismusvertreter zeigen sich darüber verärgert.

Die Diskussion sei wieder eröffnet, sagt der Geschäftsführer des Innsbrucker Stadtmarketings Bernhard Vettorazzi. Das große traditionelle Bergsilvester-Feuerwerk am Inn ist nach den derzeitigen Plänen endgültig gestrichen, jenes auf der Seegrube soll bleiben.

Stadtsenatsbeschluss vom Dezember 2016

Als Gründe für die Abschaffung werden Lärm, hohe Feinstaubbelastung und der Tierschutz genannt. Im Dezember 2017 hatte der Stadtsenat die Abschaffung des Feuerwerks schon einmal beschlossen, ruderte dann aber zurück. Dieser Beschluss sei nach wie vor aufrecht, sagt Bürgermeister Georg Willi (Die Grünen).

Feuerwerk beim Innsbrucker Bergsilvester

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Dem Feuerwerk am Inn droht das Aus

Der Innsbrucker Hotelier und Obmann- Stellvertreter im Tourismusverband, August Penz, zeigt sich verärgert und nennt das einen Anschlag auf den Tourismus, die Stadtpolitik beschädige hier eine internationale Marke. Man habe das hinter dem Rücken der Touristiker gemacht. Menschen wollen Silvester feiern. Dazu gehöre auch ein Feuerwerk, so wie in anderen Städten der Welt auch, so Penz. Ein Feuerwerk ließe sich zudem auch umweltschonender gestalten.

Willi: Bergsilvester-Feuerwerk gehört auf einen Berg

Bürgermeister Willi kontert, die Veranstaltung heiße „Bergsilvester“, da passe das Feuerwerk am besten auf den Berg. Man nehme damit den Begriff „Bergsilvester“ ernst. Die Pläne sehen auch vor, die Partyzone vom Marktplatz weg hin zum Platz beim Haus der Musik zu verlegen. Dort sind dann, laut Vettorazzi, anstatt des Feuerwerks Pyroshows und Lichtinszenierungen geplant. Durch den Platzwechsel erspare man sich auch Sicherheitskosten. Die neue Location sei nicht so beengt. Die genauen Bergsilvesterpläne will Bürgermeister Georg Willi am 3. Oktober in der Stadtkoalition besprechen.

FPÖ ortet bei Willi Angst vor Volksbefargung

Die FPÖ rund um Stadtparteiobamnn Rudi Federspiel kritisiert das Ende des Feuerwerks massiv. „Willi hat Angst vor einer Volksbefragung, sonst würde er über das Aus der Marke Bergsilvester die Bevölkerung befragen", so Federspiel, der 1994 dieses Feuerwerk eingeführt hatte. Man nehme den tausenden Gästen zu Silvester das Highlight, so Federspiel weiter. Und es sei dies nicht die erste Veranstaltung, die vernichtet werde. Unter Bürgermeisterin Oppitz-Plörer sei etwa der Faschingsdienstag, das Festival der Träume und der renommierten Tanzsommer abgeschafft worden.

ÖVP fordert Alternativen

Für Vizebürgermeister Franz X. Gruber ist der Bergsilvester eine unverzichtbare Marke. In die Diskussion um ein neues Konzept müssten alle Partner miteinbezogen werden: „Solange aber keine schlüssige und im Anspruch gleichwertige Veranstaltung gefunden wird, warne ich davor, vom bewährten Format abzugehen“, so Gruber.