Aufregung um Abriss von Floras Badhaus
Das Schwimmbad von Paul Flora ist seit dem Wochenende Geschichte. Das wellenförmige Grottenbad wurde von Floras Freund Architekt Josef Lackner 1969 geplant. Es galt als europaweit beachtetes Architekturjuwel der Nachkriegsmoderne und wurde auch auf der Biennale in Venedig ausgestellt.
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Bad fiel umgestürztem Baum zum Opfer
Das Gebäude auf der Hungerburg wurde wegen Einsturzgefahr abgerissen, weil - kurz vor dem Abschluss eines Unterschutzstellungsverfahrens - ein Nussbaum darauf fiel. „Die Kunst des Baumfällens besteht darin, dass man den Baum so fällt, dass er dort hinfällt, wo man ihn hinfallen lassen möchte“, meint Architekt Rainer Köberl. Er findet es merkwürdig, dass der Baum ausgerechnet auf das Gebäude stürzte.
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Wenig juristische Handhabe
Architekturhistorikerin Bettina Schlorhaufer bedauert den Abriss. „Ich betrauere in diesem Moment, dass es ganz wenig juristische Handhabe gegen so ein Verhalten in Österreich gibt,“ Schlorhaufer spricht von einem „Skandal“.
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Keine anderen Nutzungsmöglichkeiten
Nach dem Tod Floras hat ein Architekt die Villa des Malers mit dem Bad erworben. Der Besitzer war dann auch in Kontakt mit dem Denkmalamt. Dennoch scheiterten alternative Nutzungsmöglichkeiten für das Bad - vom Wohnbau, einer Kinderkrippe oder einem Therapiebad. Das Bad verfiel zusehends. In den Augen des neues Besitzer war das Bad weder sanierbar noch anders nutzbar. Walter Hauser, Chef des Denkmalamtes in Tirol, bezeichnet es als eine klare Niederlage der Denkmalpflege, aber auch der Baukultur des 20. Jahrhunderts.