Schützenhilfe von Kurz für Südtiroler SVP
Der Kanzler wird bei der Auftaktveranstaltung in der Produktionshalle eines Stahlbauunternehmens anwesend sein und gemeinsam mit Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) die heiße Phase einläuten.
Rund 900 Personen passen in die Wahlkampfauftakt-Stätte, im Vorfeld verspüre man bereits großes Interesse an der Veranstaltung, rechnete ein SVP-Sprecher gegenüber der APA mit zahlreich erscheinenden Sympathisanten. Längere Reden sind offenbar nicht vorgesehen: Nach Begrüßungsworten von Parteiobmann und Landesrat Philipp Achammer (SVP) lautet der nächste Programmpunkt: „Bundesparteiobmann Sebastian Kurz & Landeshauptmann Arno Kompatscher im Gespräch“. Die Veranstaltung moderieren wird die in Deutschland tätige, aus Südtirol stammende TV-Moderatorin Birgit Nössing.
SVP will absolute Mehrheit zurückgewinnen
Für die Sammelpartei und ihren Spitzenkandidaten Kompatscher geht es am 21. Oktober um viel, gilt es doch die bei der Landtagswahl 2013 erstmals seit 1948 verlorene absolute Mehrheit zurückzugewinnen. Auf 45,7 Prozent und 17 Mandate im 35 Sitze umfassenden Landesparlament war die Partei vor fünf Jahren gekommen. Kompatscher war damals zum ersten Mal als Spitzenkandidat angetreten. Am 9. Jänner 2014 trat er dann offiziell die Nachfolge von Langzeitlandeshauptmann Luis Durnwalder an.
APA/Georg Hochmuth
Die Wiedererlangung der „Absoluten“ sei sein „erklärtes Ziel“, hatte der Landeshauptmann im Vorjahr gemeint. Um dieses erklärte Ziel Realität werden zu lassen, wird es aber einer gehörigen Kraftanstrengung und einer gut geölten Wahlkampfmaschinerie bedürfen, denn: Eine im August in der Tageszeitung „Dolomiten“ veröffentliche Umfrage sah die SVP nur mehr bei 39 Prozent. Im Aufwind hingegen: Die oppositionelle „Süd-Tiroler Freiheit“ sowie die Liste des Landtagsabgeordneten und Unternehmers Paul Köllensperger.
Unsicherheitsfaktor Doppelstaatsbürgerschaft
Unklar ist auch, wie sich die Debatte um die von der türkis-blauen österreichischen Bundesregierung geplanten Doppelstaatsbürgerschaft auf die Wahl bzw. das SVP-Abschneiden auswirkt. Die Partei sprach sich zwar für das Vorhaben aus, die Doppelstaatsbürgerschaft müsse aber eine Ausrichtung „im europäischen Geist“ haben, wurde stets betont.
„Stabilität“ scheint indes die Wahlparole der Stunde der Sammelpartei zu sein, mit der man um die Gunst der Südtiroler wirbt. Folglich steht der Wahlkampfauftakt auch unter dem Motto „Keine Experimente in unsicheren Zeiten“. Und dazu passt auch die Botschaft, die Kanzler Kurz laut SVP-Ankündigung für Bozen mit im Gepäck hat: „Sebastian Kurz wird deutlich machen, wie wichtig stabile Verhältnisse in unsicheren Zeiten sind und dass wir auf die starke Unterstützung Österreichs auch weiterhin bauen können“, hieß es im Vorfeld.