Protest gegen Verkehrsbelastung im Außerfern

Die Initiative „Staufreies Außerfern“ hat am Freitagabend gegen den zunehmenden Verkehr im Bezirk Reutte protestiert. Die Bürgerbewegung sieht den geplanten Scheiteltunnel am Fernpass und den Tschirganttunnel kritisch.

Die Tunnels würden noch mehr Verkehr anziehen. Schon unter der aktuellen Situation leiden die Gemeinden, sagt der Reuttener Bürgermeister Alois Oberer. Ihn habe die Zunahme des Verkehrs um über 30 Prozent in den letzten fünf Jahren im Bereich der Umfahrung schockiert - mehr dazu in Fernpass: Verkehr um 30 Prozent zugenommen. Aber auch die Zahlen innerhalb von Reutte seien gigantisch, „wir haben zum Beispiel im Zentrum von Reutte eine Straße mit 14.000 Fahrzeugen pro Tag, das ist für die Leute schön langsam unerträglich“.

Alois Oberer unter Regenschirm

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Bürgermeister Alois Oberer

Bürgermeister fordert Dosiersystem

Oberer sagt, er sehe nur die Möglichkeit der Dosierung. Man müsse das Verkehrsaufkommen, das über Autobahnen ins Außerfern kommt der Kapazität der Straßen im Außerfern anpassen und nicht umgekehrt. Die Straße habe eine Maximalkapazität von 1.000 Fahrzeugen pro Stunde, „und die anderen, die durchwollen müssen warten“. Was den Verkehr im Zentrum von Reutte betreffe, müsse man sich selber bei der Nase nehmen, denn 80 Prozent des Verkehrs im Zentrum von Reutte seien hausgemacht.

Tunnel ist für Gurgiser keine Lösung

Die von Fritz Gurgiser vom Transitforum Austria gegründete Initiative fordert neben einem Dosiersystem unter anderem eine Neufassung des Fahrverbots für Lkws über 7,5 Tonnen und tägliche Kontrollen. Außerdem fordert Gurgiser eine Zusammenarbeit mit dem Tourismus und der Seilbahnwirtschaft um den Tourismusverkehr, der die ganze Region belaste, in andere Bahnen zu lenken.

Fritz Gurgiser im Gespräch

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Fritz Gurgiser vom Transitforum

Letztendlich brauche es auch in der eigenen Bevölkerung ein Umdenken gemäß dem Motto „fahr nicht fort, kauf im Ort“, um damit auch die Arbeitsplätze wieder in die Region zu bringen. Ein Tunnel bringe keine Lösung, so Gurgiser. Es gebe jetzt eine gesetzwidrige Situation, die sei zu bereinigen.