Schrott-Rücktritt: Opposition fordert Aufklärung

Nach dem Rücktritt von Nationalrat Dominik Schrott (ÖVP) gibt es politische Reaktionen von Tirols ÖVP-Chef Günther Platter, von der SPÖ und auf der FPÖ Tirol. Die beiden Oppositionsparteien orten weiteren Aufklärungsbedarf.

Landeshauptmann Platter reagierte knapp auf den Rückzug Schrotts: „Es war wichtig, dass der Abgeordnete selbst die politische Verantwortung übernommen und die Konsequenzen gezogen hat.“ Die Tiroler SPÖ begrüßte den Rücktritt, will aber jetzt das „System ÖVP“ beleuchten.

SPÖ will „System ÖVP durchleuchten“

Schrott und die ÖVP hätten weiter dringenden Aufklärungsbedarf, erklärte SPÖ-Vizeparteichef Georg Dornauer. „Keiner der zahlreichen Vorwürfe gegen Schrott ist bis dato zufriedenstellend aufgearbeitet worden. Zu viele Fragen sind noch offen. Auch die ÖVP muss sich massiv hinterfragen: Immer wieder wird aufgezeigt, dass ein schneller Aufstieg in der Volkspartei mit dubiosen Praktiken einhergeht“, so Dornauer.

Auch die „freihändige Vergabe von Aufträgen an verhaberte PR-Agenturen und Postenschacherei“ seien den Tirolern in der Vergangenheit viel zu oft begegnet, wenn es um die Volkspartei gegangen ist, ritt Dornauer schwere Attacken. „Jetzt ist es an der Zeit, dass türkis-schwarze System zu hinterfragen“, meinte der Landtagsabgeordnete.

Hohe Landessubvention in der Kritik

Es steht auch eine hohe Landessubvention für den von Dominik Schrott bisher geleiteten Verein Tiroler Kinderwelt in der Kritik. Dringende Aufklärung fordert hier auch die Tiroler FPÖ von zwei Spitzenvertretern der ÖVP-Arbeitnehmer - von Landesrätin Beate Palfrader und AK-Präsident Erwin Zangerl. Der Vorwurf ist einer von jenen, die der Blogger Markus Wilhelm auf seiner Homepage veröffentlichte.

Parteiintern kaum Reaktionen

Von der ÖVP gibt es zum Rücktritt des Tirolers bisher wenig Reaktionen. Der ÖVP-Kanzleramtsminister Gernot Blümel meinte am Rande eines Medientermins in Wien, Schrott habe diese Entscheidung getroffen, dem sei nichts hinzuzufügen, so der Vertraute von Partei-Chef Sebastian Kurz im ORF-Gespräch zur Causa Schrott.

Rücktritt nach Druck aus eigenen Reihen

Schrott hatte am Sonntagnachmittag schriftlich seinen Rücktritt von sämtlichen offiziellen Ämtern bekanntgegeben, nachdem der mediale und vor allem politische Druck auf ihn immer größer wurde. Wie berichtet sah sich Schrott mit einer Reihe von Vorwürfen konfrontiert - von zweifelhaften Facebook-Likes bis hin zu einem 24.000 Euro-Auftrag an eine PR-Agentur, bei der er selbst Mitarbeiter war - mehr dazu in Dominik Schrott tritt zurück.

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