ELGA ab September tirolweit im Einsatz

Der Elektronische Gesundheitsakt (ELGA) wird im September flächendeckend in Tirol eingeführt. Bisher waren nur öffentliche Krankenhäuser verpflichtet, die Medikamente und Befunde ihrer Patienten auf einem zentralen Server zu speichern.

Ab September sind dann auch rund 600 niedergelassene Ärzte und 130 Apotheken dazu verpflichtet, Informationen über die Medikamente der Patienten auf dem Server zu speichern.

Die elektronische Gesundheitsakte besteht aus zwei Anwendungen: Der E-Medikation und dem E-Befund. Dabei werden Medikamente und Befunde auf einem zentralen Server gespeichert, auf den der behandelnde Arzt dann von seinem Rechner aus zugreifen kann.

Erste Teil: E-Medikation

Als erster Schritt der flächendeckenden Einführung von ELGA kommt vorerst nur die E-Medikation. „Die meisten Ärzte und Apotheker begrüßen diese Entwicklung“, meint auch Stefanie Leier, Vizepräsidentin der Tiroler Apothekerkammer. Damit würden unerwünschte Wechselwirkungen leichter erkannt werden. Ein weiterer positiver Effekt sei, dass mit der E-Medikation unnötige Doppelverschreibungen vermieden werden können, so Leier.

Kritik an Speicherung der Befunde

In den nächsten ein bis zwei Jahren soll dann auch die E-Befundung eingeführt werden, also die Speicherung der Befunde auf einem zentralen Server. Artur Wechselberger, Präsident der Tiroler Ärztekammer, sieht die E-Befundung kritisch. ELGA könne die Versprechen nicht einhalten, so Wechselberger. Ärzte könnten zwar über ELGA auf Befunde zugreifen, aber sie seien so gestaltet und kompliziert aufgebaut, dass es ein zu großer Zeitaufwand sei, sich durch die Befunde durchzuarbeiten, so Wechselberger kritisch.

Der Geschäftsführer von ELGA, Franz Leisch, versichert aber, dass die Anwendung der E-Befunde noch evaluiert werde, bevor sie verpflichtend eingeführt wird. Zusammen mit Politik und Ärztekammer wolle man die E-Befunde verbessern.

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