Festspiele Erl: Ermittlungen nach Anzeige

Gegen die Festspiele Erl läuft nach einer Anzeige durch die Finanzpolizei ein Verfahren seitens der Bezirkshauptmannschaft Kufstein. Es geht um den Verdacht der illegalen Beschäftigung von Ausländern.

Ende Juli zog sich der künstlerische Leiter und Geschäftsführer der Festspiele Erl, Gustav Kuhn, zurück, nachdem ihm mehrere Künstlerinnen in einem offenen Brief über Jahre sexuelle Übergriffe vorgeworfen haben - mehr dazu in Gustav Kuhn stellt Funktion ruhend. Der Fall begann jedoch vor allem mit arbeitsrechtlichen Anschuldigungen auf der Seite dietiwag.org. Dort war von modernem Sklaventum, Lohn- und Sozialdumping, Scheinselbständigkeit und Abgabenhinterziehung die Rede.

Anzeige durch die Finanzpolizei

Die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage durch die Tiroler Nationalrätin Selma Yildirim (SPÖ) brachte nun zu Tage, dass derzeit ein verwaltungsstrafrechtliches Verfahren gegen die Festspiele Erl wegen wiederholter unerlaubter Beschäftigung von Ausländern läuft. Betroffen ist die Spielsaison 2018 und hier habe die Betriebs GmbH zahlreiche Künstlerinnen nicht als Dienstnehmerinnen beschäftigt. Sie wurden demnach über eine Firma aus Weißrussland nach Erl „entsendet“.

Das veranlasste die Finanzpolizei, Anzeige bei der Bezirkshauptmannschaft Kufstein als zuständige Strafbehörde zu erstatten. Der neue Geschäftsführer Andreas Leisner möchte auf Anfrage des ORF derzeit dazu keine Stellungnahme abgeben, da es sich um ein laufendes Verfahren handelt.