Freundin bedroht: Haftstrafe für 31-Jährigen

Nachdem er gewaltsam in das Haus seiner Ex-Freundin in Niederndorf eingedrungen war, hat die Polizei Ende Mai einen 31-jährigen Rumänen festgenommen. Am Freitag wurde er wegen gefährlicher Drohung zu unbedingter Haft verurteilt.

Am 29. Mai wurde der Angeklagte bei einem Cobra-Einsatz im Haus seiner Ex-Freundin festgenommen. Nach Morddrohungen am Telefon am Tag zuvor, war er mit dem Zug und Bus von Rumänien bis nach Niederndorf gefahren – mehr dazu in Cobra-Einsatz wegen Morddrohungen.

„Aufessen und Haus anzünden“

Pulsadern aufschneiden, Haus anzünden und sogar aufessen, das hat der Rumäne seiner in Österreich lebenden rumänischen Ex-Freundin am Telefon angedroht. Auch deren neuem Freund hat er eine Nachricht geschrieben, in der er ankündigte, sie umzubringen. Er selber erinnere sich laut eigenen Angaben nicht mehr daran, der Alkohol habe ihn solche Sachen sagen lassen. Ohne Alkohol würde er nie solche Sachen sagen. Zudem erklärte er, dass dies in Rumänien umgangssprachliche Beschimpfungen seien, aber keine Drohungen.

In einer Bar in Rumänien habe ihm ein Gast des Lokals erzählt, dass seine damalige Freundin ihn betrogen habe, so der Angeklagte. Das sei der Auslöser für den Alkoholkonsum, die Drohungen und die Fahrt nach Tirol gewesen. Er gestand, dort ein Fenster eingeschlagen zu haben und in die Wohnung eingedrungen zu sein. Seine Ex-Freundin war zu diesem Zeitpunkt bereits in die Wohnung ihrer Schwägerin geflohen.

Ex-Freundin verzichtet auf Aussage

Die Ex-Freundin verzichtete zur Verwunderung der Richterin und der Staatsanwältin auf eine Aussage. Sie habe nach längerem Überlegen beschlossen, nicht gegen den Vater ihres Kindes aussagen zu wollen und glaube nicht, dass so etwas wieder vorkomme.

Unbedingte Gefängnisstrafe

Trotzdem reichte die Beweislage laut der Richterin aus, um den Rumänen zu sechs Monaten unbedingter Haft zu verurteilen. Dazu kommen weitere fünfeinhalb Monate Haft aus früheren Verfahren. Bereits 2017 hatte der 31-Jährige ein Auto vor dem Haus seiner Ex-Freundin beschädigt. Aber auch in Rumänien und Spanien war der Rumäne bereits vorbestraft.

Widersprüchliche Beziehungsangaben

Als die Richterin am Ende der Verhandlung dem Angeklagten das letzte Wort erteilte, meinte dieser, dass er sich mit seiner Ex-Freundin versöhnt habe und sie Pläne hätten zu heiraten. Eine widersprüchliche Aussage. Immerhin hatte ein Zeuge wenige Minuten davor angegeben, mit der Ex-Freundin des Angeklagten in einer Beziehung zu sein.