Viele Fragezeichen bei den Festspielen Erl

Die Zukunft der Festspiele Erl beschäftigt auch die örtliche Politik und den Tourismus. Für die künstlerische Leitung gibt es bereits Bewerber, der interimistische Leiter der Festspiele will sich Mittwochnachmittag äußern.

Nach dem vorläufigen Rückzug von Gustav Kuhn als künstlerischer Leiter wird sein bisheriger Stellvertreter Andreas Leisner seine Funktion interimistisch übernehmen - mehr dazu in Gustav Kuhn stellt Funktion ruhend. Mit den Festspielen gehe es vorerst weiter wie geplant, erkläre Andreas Leinser am Mittwochnachmittag.

Getroffene Entscheidungen umsetzen

Es gebe für das Team genug zu tun. Viele Entscheidungen hinsichtlich des Programms seien ja schon getroffen, diese gelte es nun umzusetzen, so Leisner.

Die künstlerische Leitung ist bereits ausgeschrieben, 20 Bewerber haben sich gemeldet.

Bürgermeister vermutet Verleumdungskampagne

Seitens der Festspiele wurde angekündigt, jeden einzelnen Vorwurf sehr ernst zu nehmen. Diese Haltung übernimmt auch Erls Bürgermeister Georg Aicher. Es sei wichtig, dass Kuhn seine Funktion bis zur Klärung zur Verfügung stelle. „In den Festspielen ist sicher kein Platz für Gewalt oder Belästigung gegen Frauen. Weil ich Kuhn aber nur als Ehrenmann kenne, nehme ich an, dass an den Vorwürfen nichts dran ist und nicht viel davon übrig bleibt!“.

Die Frage, ob die Diskussion über möglichen sexuellen Missbrauch durch Gustav Kuhn den Festspielen Schaden zugefügt habe, verneinte Aicher. Er halte die Diskussion für eine Verleumdungskampagne. „Die Festspiele in diesem Jahr waren eine Demonstration für den Dr. Gustav Kuhn, das Publikum hat ihn sehr getragen, sehr beklatscht, es gab Solidaritätskundgebungen des Publikums. Also Schaden für die Festspiele sehe ich keinen“, so der Erler Bürgermeister Georg Aicher.

Uni Salzburg: Kuhns Dissertation selbst verfasst

An einer weiteren Front gibt es Entspannung: Die Vorwürfe, Gustav Kuhns Dissertation bestünde teilweise aus abgeschriebenen Passagen, wurde von der Uni Salzburg entkräftet - mehr dazu in Gustav Kuhns Dissertation kein Plagiat.