Trockenheit lässt Gras verdorren

Im Oberland macht Trockenheit vielen Bauern zu schaffen. Besonders betroffen ist der Bezirk Landeck, wo manche Wiesen kein zweites Mal gemäht werden können. Auch Almgebiete sind zunehmend von der Trockenheit betroffen.

Der Fließer Landwirt Ehrenreich Pinzger berichtet etwa, dass er normalerweise 14 Ladewagen voll ernten könne, diesmal seien es nur zwei. Es habe seit Wochen keine nennenswerten Niederschläge mehr gegeben, berichtet Johannes Reinalter von der Landwirtschaftskammer. Beim zweiten Schnitt gebe es Ausfälle von 60 bis zu 100 Prozent. Die Bauern müssen daher Heu zukaufen oder Tiere verkaufen.

Trocken Wiese

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Die Trockenheit beginnt auch die Graswurzeln anzugreifen

Versiegende Quellen auf den Almen

Die Trockenheit hat mittlerweile auch höhere Lagen erreicht. Auf den Almen beginnen Quellen zu versiegen und Bachläufe auszutrocknen, sagt Reinalter. Er befürchtet, im August könnte man vor trockenen Almen und leeren Tränken stehen, wenn sich die Situation nicht umkehre.

Fließ

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Die Trockenrasen rund um Fließ sind heuer noch trockener als sonst

Die Trockenheit beginnt auch die Wurzeln der Gräser anzugreifen, was im nächsten Jahr zu Wachstumsschäden führen könnte. Hier bleibe nur die Option, nachzusäen, sagt Reinalter.

Ursache sind schwache Druckunterschiede

Die Klimaaufzeichnungen zeigen, dass es im Oberland in diesem Sommer um etwa 40 Prozent weniger geregnet hat, und das in einer ohnehin schon trockenen Region. Die Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb führt das Ausbleiben der Niederschläge auf die derzeit vorherrschenden schwachen Druckunterschiede in der Atmosphäre zurück. Im alpinen Bereich gebe es daher kaum wirkliche Strömungen, und der Niederschlag sei fast nur auf Gewitter zurückzuführen.