Neubau des MCI steht vorerst vor dem Aus

Der Neubau der Hochschule MCI in Innsbruck auf dem Fennerareal muss zurück an den Start. Grund ist eine Kostenexplosion für die Errichtung. Veranschlagt waren 80 Mio. Euro, nach jüngsten Berechnungen würde der Bau 135 Millionen Euro kosten.

Das wäre eine Erhöhung der Kosten um rund 70 Prozent. Das Land steigt jetzt auf die Bremse. Für das Prestigeprojekt des Landes heißt es damit zurück an den Start, mit neuer Planung und neuem Architekturwettbewerb.

MCI

MCI

Das Siegerprojekt, das 2015 präsentiert wurde, kommt nun nicht zustande

Ursprünglich Spatenstich für 2018 geplant

2015 gab die Regierung finanziell grünes Licht für den Neubau des Management Centers Innsbruck (MCI), ein Jahr später folgte ein internationaler Architekturwettbewerb mit einem Siegerprojekt, und nach ursprünglichen Planungen sollten schon dieses Jahr die Bagger auffahren - mehr dazu in Plan für MCI-Neubau präsentiert.

Kostenexplosion trotz reduzierten Projekts

Wie ist es möglich, dass der Neubau nach drei Jahren um 70 Prozent teurer ist? Der für Hochbau zuständige Landesrat Johannes Tratter (ÖVP) meinte, es gebe viele Ursachen: „Unsere Fachleute haben sich sehr viel Mühe gemacht, das genau zu berechnen. Ein Teil ist natürlich die Baukonjuktur, mit der man rechnen muss. Das ist aber nur ein Teil. Es gibt entsprechende Vorschreibungen in bestimmten Bereichen. Und man muss dazu sagen, man hat noch versucht, das Projekt zu reduzieren, schon im letzten Jahr, und man muss dazu sagen, dass die Kostenüberschreitung schon für das reduzierte Projekt berechnet wurde.“

Tratter: „Verschiedenste Faktoren“

Landesrat Johannes Tratter konnte im Detail nicht sagen, welche Faktoren zu der Kostenexplosion geführt haben. Man stehe aber zum Neubau.

Land hält an Neubau grundsätzlich fest

Dass man zu einem Neubau stehe, machte Tratter ebenso klar. Es mache auch Sinn, denn derzeit ist die unternehmerische Hochschule auf fünf Standorten in ganz Innsbruck verteilt. Die Mietkosten machen 2,25 Millionen Euro jährlich aus, sagte MCI-Rektor Andreas Altmann. Das MCI platzt zudem mit 3.278 zahlenden Studierenden bereits aus allen Nähten.

Geplant ist ein neuer Campus auf dem Innsbrucker Fennerareal neben dem Hofgarten und der SOWI, dort, wo sich derzeit der Busparkplatz befindet. Den Bau finanziert das Land, die Stadt Innsbruck bringt das Grundstück lastenfrei ein, sorgt für die Neugestaltung und Verlegung des angrenzenden Sportplatzes, übernimmt die Reorganisation der Bundesgärten und errichtet eine Pkw- und ein Bustiefgarage. Kostenpunkt: rund 25 Millionen Euro. Die Verhandlungen in Wien mit verschiedenen Ministerien seien bereits geführt worden, heißt es.

Bürgermeister Willi: „Wir warten ab“

Bürgermeister Georg Willi zeigt Verständnis für die Situation. Die Stadt werde abwarten, was das neue Projekt für die Stadt mit sich bringt.

BM Willi (Grüne): Projekt nicht in Stein gemeißelt

Durch die drohende Kostenexplosion ist auch für Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi das Projekt nicht mehr in Stein gemeißelt. Er befürwortet eine neue Ausschreibung: „Ich seh so ein MCI-Gebäude auf 100 Jahre. Wenn ich auf 100 Jahre etwas baue, dann überleg ich mir gut, in welcher Qualität ich das baue, wie das aussehen soll. Und wenn das jetzige Projekt einfach nicht geht, weil es zu teuer ist, dann wird man hoffentlich mit guten Architekten ein anderes finden, das kostengünstiger, aber doch in hoher Qualität ein MCI neu anbietet.“

Für das Land Tirol heißt es jetzt jedenfalls zurück an den Start. Es gibt einen neuen Architekturwettbewerb. Der Spatenstich, so hofft Tratter, wird dann 2020 sein.