Sorge um Bahntrassenführung in Kufstein

Aufregung gibt es im Kufsteiner Stadtteil Morsbach rund um die Zulaufstrecke zum Brennerbasistunnel. Entgegen den Erwartungen der Bewohner und der Stadt soll es neben einer Tunnelvariante auch Pläne für eine oberirdische Trasse geben.

Man sei immer davon ausgegangen, dass die Zulaufstrecke in und rund um Kufstein nur unterirdisch verlaufen könne, so die Betroffenen. Bei der Präsentation der ersten Grobplanungen in Kufstein war die Überraschung groß. Es wurden zwei Varianten präsentiert.

Trasse könnte parallel zur Autobahn geführt werden

ORF

Hier könnte die neue Trasse verlaufen - ob oberirdisch oder unterirdisch ist offen.

Schon jetzt Belastungsgrenze erreicht

Parallel zur Autobahn könnte die neue Bahnstrecke westlich der Stadt auch oberirdisch verlaufen und dann erst im Thierberg verschwinden. Unvorstellbar für die Anrainer rund um Ortsvorsteher Josef Wagner: „Das ist kein lebenswertes Umfeld mehr und das will ich meinen Kindern nicht zumuten. Auf einem Korridor von ca. 200 Meter Breite haben wir fünf Infrastrukturanlagen - zwei Hochspannungsleitungen, die Transalpine Ölleitung, die Gasleitung und die überlastetet Inntalautobahn.“ Zudem würden die Anrainer bei Morsbach und Zell bereits jetzt unter dem Vignetteausweichverkehr und dem Stau, verursacht durch die Grenzkontrollen, leiden.

Auch andere Teilstrecken unterirdisch

Man habe nichts gegen das Projekt, wenn es unterirdisch umgesetzt werde, so Wagner: „Wir wollen eine harte aber faire Diskussion mit der Politik und eine Gleichstellung mit allen anderen. Zum Beispiel sind zwischen Radfeld und Baumkirchen 34 Kilometer der Strecke untertunnelt.“

Stadt und Land unterstützen Betroffene

Unterstützung bekommen die Morsbacher von Bürgermeister Martin Krumschnabel: „Diese Variante durch Morsbach ist eine böse Überraschung. Jetzt ist die Politik gefragt, sich für eine Variante zu entscheiden, die die Bevölkerung schont.“

Die Gemeinden seien in dieser Hinsicht klar zu unterstützen, heißt es seitens des Landes Tirol. Man werde das einmal mehr bei den Bundesbahnen und dem Verkehrsministerium deponieren.

Noch sei nichts in Stein gemeiselt, so ÖBB und Deutsche Bahn. Es gehe jetzt darum in einem Bürgerbeteiligungsprozess bis zum Jahr 2020 eine geeignete Trasse auszusuchen. Läuft alles nach Plan könnte sie 2038 fertiggestellt werden.