FPÖ: Arbeitnehmervertreter tritt aus Partei aus

Der Tiroler Obmann und stellvertretende Bundesobmann der Freiheitlichen Arbeitnehmer, Heribert Mariacher, tritt aus der FPÖ aus. Als Grund nannte er den geplanten Zwölfstundentag. Die FPÖ begrüßte den Rücktritt.

„Das ist keine Arbeitnehmerpolitik mehr, dafür haben uns die Menschen nicht gewählt“, kritisierte Mariacher in der „Tiroler Tageszeitung“ (Mittwoch-Ausgabe). Als Parteifreier wolle er künftig die Interessen der Arbeitnehmer in der Arbeiterkammer (AK) vertreten und „selbstverständlich“ im Gemeindevorstand in St. Johann bleiben.

Mariacher: „Angriff auf Arbeitnehmerrechte“

„CETA, Verschlechterungen der Altersteilzeit und aktuell die neue Arbeitszeitregelung, die die Rechte der Betriebsräte aushebelt, sind Angriffe auf die Arbeitnehmer“, meinte Mariacher. Zudem verwies er darauf, dass sein Austritt keinesfalls etwas mit seiner Nichtberücksichtigung für ein Landtags- oder Bundesratsmandat zu tun habe.

„Nach Rücktritt Neuanfang möglich“

FPÖ-Landesparteigeneralsekretär LAbg. Patrick Haslwanter zeigte sich in einer Aussendung am Mittwoch zufrieden über den Schritt Mariachers. Der Rücktritt ermögliche nun die Chance für einen Neuanfang und echte freiheitliche Arbeitnehmerpolitik in der Tiroler Arbeiterkammer, so Haslwanter. Mariachers Kritik an der FPÖ in der Bundesregierung hält der freiheitliche Landesparteigeneralsekretär für einen Vorwand: „Wäre er nun wieder Landtagsabgeordneter oder Bundesrat, dann wäre er ein glühender Verfechter des Zwölfstundentages.“

Zudem sei Mariachers „Performance“ als Arbeitnehmervertreter im Tiroler Landtag äußerst überschaubar gewesen, kritisierte Haslwanter weiter. „Sein jetziger Austritt, nachdem er sich zuvor für jedes mögliche Mandat beworben hat, aber nicht gewählt wurde, hat somit rein persönliche und keine inhaltlichen Gründe."

Mariacher: „Typische Schmutzkübelkampagne“

Das sei die typische Schmutzkübelpartie, konterte darauf Mariacher. Ihm gehe es „einzig und allein um Inhalte und um die Arbeitnehmerrechte. Die FPÖ solle vielmehr darüber nachdenken, ob sie noch die Partei des kleinen Mannes sei“, so Mariacher.

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