Uni startet erstes Tagfalter-Monitoring

Forscher der Universität Innsbruck starten das österreichweit erste systematische Tagfalter-Monitoring. Gemeinsam mit Freiwilligen will man die Vielfalt der Schmetterlinge beobachten, um einen Beitrag zur Biodiversitätsforschung zu leisten.

Ob Zitronenfalter, Tagpfauenauge oder Schwalbenschwanz: In Tirol gibt es mit rund 170 verschiedenen Tagfalterarten ungefähr gleich viele wie in ganz Deutschland. Über deren Verbreitung und Bestandsentwicklung sei allerdings erstaunlich wenig bekannt, so die Forscher der Uni Innsbruck.

Der Kleine Fuchs gehört zu den ersten Tagfaltern im Frühling

Elisabeth H.

Der Kleine Fuchs ist einer der ersten Tagfalter im Frühling

Gemeinsame Initiative

Die Initiative wird vom Institut für Ökologie der Uni Innsbruck sowie den Naturwissenschaftlichen Sammlungen der Tiroler Landesmuseen mit Unterstützung der Abteilung Umweltschutz des Landes Tirol sowie der Stiftung Blühendes Österreich getragen.

„Wir nehmen an, dass Insekten, die für das Ökosystem sehr wichtig sind, zurückgehen“, so Forschungsleiter Johannes Rüdisser vom Institut für Ökologie. Tatsächlich gebe es aber wenig Langzeitbeobachtungen, weil vor 20 Jahren noch kaum jemand Insekten gezählt habe.

Einfaches Beobachten

Im Zuge des Monitorings wolle man zählen und schauen, welche Schmetterlinge wo und in welchen Mengen in Tirol vorkommen. Das Beobachten sei sehr einfach, man habe es bereits mit Volksschulkindern getestet, so Rüdisser: „Das kann jeder, der ein gewisses Interesse an der Natur und an Schmetterlingen hat, sehr leicht erlernen."

Artliste Tagfalter

Uni Innsbruck

Mit dieser Karte werden die Freiwilligen auf die Suche nach Tagfaltern geschickt

Gezielte Kombination

Die gezielte Kombination regelmäßiger, systematischer Expertenerhebungen im Vierjahresrhythmus mit breit angelegten jährlichen Beobachtungen durch Laien („Citizen Science“) ermögliche eine wissenschaftlich solide und langfristige Untersuchung der Tagfaltervorkommen in Tirol. „Damit leistet Tirol einen wichtigen Beitrag zum Biodiversitätsmonitoring im Alpenraum“, betonte die für Umweltschutz zuständige Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe (Grüne).

Apollo-Falter an lila Strohblume

P.Buchner/TLM

Ein Apollofalter

Beobachtungsstandorte vorgegeben

Rund 100 Beobachtungs-Standorte sind tirolweit vorgegeben, dort wird nach einer kurzen Einschulung dann beobachtet. Bei Schulungen und Fortbildungen können die Freiwilligen und andere Interessierte ihr Schmetterlingswissen und ihre Artenkenntnis verbessern. Auch für Schulen gibt es eigene Workshops.

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