ORF Tirol entschuldigt sich bei FPÖ

ORF-Tirol-Landesdirektor Helmut Krieghofer hat sich am Montag bei Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger für den „Tirol Heute“-Beitrag vom Freitag entschuldigt. Anlass war eine Wahlkampfreportage, in der die Reaktion Abwerzgers auf eine antisemitische Passanten-Äußerung zunächst nicht zu sehen war.

„Ich habe heute mit Mag. Markus Abwerzger und Rudi Federspiel persönlich gesprochen und mich im Namen des ORF entschuldigt“, berichtete Krieghofer von einem Gespräch mit dem Landesobmann sowie dem FPÖ-Stadtparteichef in einer Stellungnahme. Die verantwortliche Redakteurin habe ihm versichert, „nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt zu haben“.

Aus „Zeitknappheit“ und wegen „technischer Probleme“ sei der Beitrag erst unmittelbar vor Sendungsstart fertig geworden und auf Sendung gegangen, schilderte er die Causa. Die Distanzierungen Abwerzgers und Federspiels von den antisemitischen Äußerungen eines Passanten seien zunächst nicht dabei gewesen, räumte er ein. Man habe dies dann am Samstag in der „Zeit im Bild“ um 13.00 Uhr und in „Tirol Heute“ mit einer ausführlichen Stellungnahme von Abwerzger nachgeholt.

Krieghofer verspricht Unabhängigkeit der Redaktion

Die „Unabhängigkeit der Redaktion“ sei ihm „oberstes Gebot“, versicherte der Landesdirektor außerdem. Zugleich betonte er, dass er sich „für eine gewohnt objektive Berichterstattung seines Teams in der verbleibenden Wahlkampfzeit in Tirol verbürge“. Er habe am Montag überdies auch mit Esther Fritsch von der Israelitischen Kultusgemeinde gesprochen, die „sich vergangene Woche erschüttert über die antisemitischen Aussagen eines Passanten vor laufender Kamera gezeigt hatte“.

Gegen den unbekannten 86-jährigen Interviewpartner wurde mit Beschluss Montagfrüh von der Staatsanwaltschaft Innsbruck ein Ermittlungsverfahren eingeleitet – wegen des Anfangsverdachts des Verbrechens gegen das Verbotsgesetz.

Die FPÖ Tirol und deren Spitzenkandidat für die Landtagswahl, Markus Abwerzger, haben am Montag wegen des Berichtes in der ORF-Sendung „Tirol heute“ vom Freitagabend - wie angekündigt - Beschwerde gegen den ORF bei der KommAustria eingelegt.