Radon: Die Gefahr von unten
Überall im Erdreich ist das Gas zu finden - vor allem in Granit- und Porphyrböden. Unsichtbar dringt Radon in Parterrewohnungen oder Keller ein. Auch Südtirol ist ein Radonland. Im Juni 2012 musste das Postamt in Gais im Pustertal wegen erhöhter Werte geschlossen werden. Wer Radon dauerhaft einatmet, setzt sich einem Gesundheitsrisiko aus, warnt Luca Verdi, Physiker im Landesdienst.
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Risiko Lungenkrebs
In Österreich sterben jährlich 250 Menschen an radonbedingtem Lungenkrebs, in Deutschland sind es 1.900. Hysterie ist dennoch fehl am Platz. In Arbeitsräumen und öffentlichen Gebäuden herrscht Handlungsbedarf. Messungen und eventuelle Sanierungsmaßnahmen sind gesetzlich vorgeschrieben.
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An vielen Südtiroler Schulen und Kindergärten wurden erhöhte Radonwerte gemessen. Die Landesverwaltung ergreift daher Schutzmaßnahmen. So können Fundamentplatten aus Beton und Isolierungen das Eindringen des Radons stoppen.
Auch Private lassen messen
Da Radonwerte tages- und jahrszeitlichen Schwankungen unterliegen, sind Langzeitmessungen angebracht und werden auch durchgeführt. Das Landeslabor für physikalische Chemie erhält immer wieder Anfragen von Privaten, die ihr Haus untersuchen lassen wollen. Denn besonders im Vinschgau und im Oberpustertal seien die erhöhten Radonwerte bekannt.
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Eine neue EU-Richtlinie gibt Arbeitnehmern das Recht, ihren Arbeitsplatz auf Radonkonzentration zu testen. Das ist hilfreich, um Risikoquellen frühzeitig zu finden und unschädlich zu machen. Die Gefahr von unten darf nicht unterschätzt werden.