Weitere Beschwerden wegen FPÖ-Plakaten

Speziell personalisierte Wahlplakate der FPÖ lassen jetzt einige namhafte Tiroler Unternehmen aktiv werden. Sie wollen nicht, dass ihre Firmennamen auf einem Plakat einer wahlwerbenden Partei auftauchen, und fordern Unterlassung.

Es sind mittlerweile vier Unternehmen, die die FPÖ zur Unterlassung derartiger Wahlwerbung auffordern. Neben einem Autohaus in Innsbruck sind das die Plansee-Werke im Außerfern, die Firma Bodner in Kufstein und der MED-EL Konzern in Innsbruck. Insgesamt habe die FPÖ laut eigenen Angaben 19 Firmen in Tirol auf Wahlplakaten erwähnt.

Wahlplakat Bodner

privat

Auch bei der Firma Bodner in Kufstein will man diese Art von Wahlplakaten nicht. Man hat die FPÖ aufgefordert, derartige Wahlwerbung zu unterlassen.

Autohaus brachte Stein ins Rollen

Erst von Bekannten erfuhr beispielsweise Geschäftsführer Michael Mayr von dem großen, an seine Mitarbeiter gerichteten FPÖ-Wahlplakat gegenüber seinem Autohaus in Innsbruck. „Ich wurde gefragt, ob ich mit meiner Firma aktiv beim Wahlkampf mitmische“, so Mayr. Diese Aussage habe ihn verwirrt. Erst danach habe er das Plakat entdeckt, das seit Montag plakatiert ist.

Wahlplakat

ORF

Dieses Plakat sorgt im Autohaus für Unmut

Mayr habe sofort ein Foto von dem Plakat gemacht und dieses an seinen Anwalt weitergeleitet. Bis dahin habe in der Firma niemand von dem Plakat gewusst, niemand sei von der FPÖ informiert oder gefragt worden. „Es gab keine Anfrage und keine Freigabe für dieses Plakat“, so Mayr. Über das Lob freue man sich zwar, trotzdem wolle er sich vehement von dem Plakat distanzieren. Er wolle die Persönlichkeitsrechte von sich, seinen Mitarbeitern und seiner Firma schützen und nicht mit dem Wahlkampf in Verbindung gebracht werden.

Autohaus will Plakat entfernen

Mayr forderte die FPÖ in einem Anwaltsschreiben auf, die namentliche Erwähnung auf dem Plakat bis Donnerstag, den 1. Februar, mittags zu entfernen. Er hoffe, dass das auch umgesetzt werde, ansonsten werde er rechtliche Schritte einleiten.

Es sollte „nette Geste“ sein

Bei der FPÖ heißt es, man habe insgesamt 19 solcher personalisierter Plakate mit Nachrichten an verschiedene Firmen in Tirol angebracht. Damit habe man eine nette Geste an die Mitarbeiter ausdrücken wollen, um nicht immer pauschal und wenig konkret von „der Wirtschaft“ zu sprechen. Hintergedanken habe man dabei keine gehabt. Drei der Firmen hätten sich bisher beschwert. Jetzt müsse man überlegen, wie man mit den Plakaten und den Beschwerden umgehe, so die FPÖ auf Anfrage des ORF Tirol. Auch die Firma MED-EL ist von der FPÖ-Plakataktion betroffen und hat Beschwerde eingelegt.