Freispruch nach sexuellen Übergriffen

Ein 20-jähriger Afghane ist am Donnerstag am Landesgericht Innsbruck im Zweifel freigesprochen worden. Ihm wurde vorgeworfen, in der Sivesternacht vor einem Jahr mitten in Innsbruck eine Frauen sexuell belästigt zu haben. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Die Vorfälle sorgten beim Bergsilvester 2016/17 in Innsbruck für große Aufregung. 16 Frauen zeigten bei der Polizei an, mitten im Getümmel von unbekannten Männern sexuell belästigt worden zu sein. Einer von ihnen, ein 20-jähriger Afghane, stand am Donnerstag vor Gericht.

Der Angeklagte bestritt die Tat

Der junge Mann wurde gegen Abend aber vom Richter „im Zweifel“ freigesprochen. Er sei in besagter Silvesternacht zwar am Innsbrucker Marktplatz gewesen, habe aber nichts mit den Vorfällen zu tun, bekräftigte der 20-Jährige mehrmals vor Richtern und Schöffen. Zudem sei er auch nicht in einer Gruppe sondern alleine am Weg gewesen.

Die Anwältin des Angeklagten, führte aus, dass der seit 2016 bei einer Familie in Tirol lebende junge Mann „zurückkhaltend, verlässlich und ein sozialer Mensch“ sei. Es gebe zahlreiche Empfehlungschreiben für den 20 Jährigen. Die Vorwürfe seien nicht nachvollziehbar.

Opfer erkannte Täter nicht zweifelsfrei

Dem standen die Aussagen zweier junger Frauen aus Deutschland gegenüber. Der Angeklagte habe eine von ihnen bedrängt, zu küssen versucht und ihr von hinten in den Schritt gegriffen. Sie und ihre Freundin wollten den Afghanen auf einem selbstgedrehten Video und auf Lichtbildern wiedererkannt haben. Vor Gericht bei der Gegenüberstellung war sich das Opfer allerdings nur zu 85 Prozent sicher, dass es sich beim Angeklagten um den Täter handelt. Es sei damals ja eine ganze Gruppe um sie herum gewesen. Der junge Mann wurde freigesprochen.