Inneres Valsertal über Notweg wieder erreichbar

Am Dienstagnachmittag ist ein provisorischer Fahrweg ins hintere Valsertal freigegeben worden. Damit gibt es für die rund 150 Bewohner wieder eine Verkehrsanbindung, die allerdings lawinengefährdet sein kann. Das Gebiet war seit dem Felssturz am Sonntag unerreichbar.

Mit Schotter wurde der Notweg über einen Feldweg und eine Forststraße soweit befestigt, dass auch Pkws darauf fahren können. Allerdings sei der Notweg nur für Anrainer benutzbar. Die Feuerwehr überwache den Verkehr, sagte der Valser Bürgermeister Klaus Ungerank.

Notweg ins Valsertal

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Seit Montag wurde intensiv gearbeitet

Die Bewohner der Weiler Innervals und Padaun waren seit dem gewaltigen Felssturz vom Heiligen Abend verkehrstechnisch von der Außenwelt abgeschnitten - mehr dazu in Notweg soll bis Mittwochfrüh fertig sein.

Sorgen bereiten dem Bürgermeister allerdings die Wettervorhersagen für die nächsten Tage. Zuviel Niederschlag - ob Regen oder Schnee - würden den Notweg in Mitleidenschaft ziehen.

Notweg ins Valsertal

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Mit mehreren Tonnen Schotter wurde das Provisorium errichtet.

Aktuelle Lawinengefahr entscheidet über Öffnung

Für die Bewohner von Innervals im hinteren Talbereich, wo am Stefanitag weiterhin rund 80 Eingeschlossene ausharren mussten, bleibt die Lawinenlage relevanter als die Folgen des Felssturzes. Der Forstweg, der seit Montagnachmittag befahrbar gemacht wurde, wird von zwei Lawinenstrichen gekreuzt. Die Lawinengefahr in Tirol war für den Stefanitag als „mäßig“ eingestuft worden. Jetzt liegt es an der Lawinenkommission, die jeweils tages- und wetterbedingten Entscheidungen zu treffen, sagte Landesgeologe Gunther Heißel.

Weiter keine Entwarnung für drei Häuser

Von der Lawinensituation unabhängig gab es für das vom Felssturz unmittelbar betroffene Gebiet bis auf Weiteres keine Entwarnung, so der Landesgeologe. Drei Wohnhäuser im Siedlungsbereich „Tummelers Sand“ müssten evakuiert bleiben. Ein Hubschrauberflug am frühen Vormittag hatte ergeben, dass sich in der betroffenen Felswand über Nacht Risse gebildet und bestehende vergrößert und sich weitere große Wandbereich abgelöst hatten. Heißel rechnete nicht damit, dass der Berg schnell zur Ruhe kommt. Auch die nächsten Tage dürfte es zu kleineren und größeren Felsabbrüchen kommen. „An Aufräumarbeiten auf der L 230, der Valser Landesstraße, ist derzeit nicht zu denken.“

Kinder passierten Stelle kurz vor Felssturz

Der gewaltige Felssturz hatte die Landesstraße im Valsertal am Abend des 24. Dezembers bis zu 50 Meter hoch verschüttet - mehr dazu in Weitere Gesteinsabbrüche im Valsertal. Menschen kamen nicht zu Schaden, allerdings wurden mehrere Weiler der Gemeinde Vals von der Außenwelt abgeschnitten. Zudem mussten zahlreiche Häuser in der Gefahrenzone evakuiert werden. Nur wenige Minuten vor dem Felssturz hatten mehrere Kinder die Stelle auf dem Rückweg von der Christmette passiert.