Ötzi als Racheengel im Kino
Das Ende ist in diesem Fall schon vorprogrammiert: Ötzi stirbt mit einem Pfeil im Rücken. Doch was davor kommt, ist sowohl erfunden, als auch wissenschaftlich fundiert. Für die Geschichte von „Der Mann aus dem Eis“, die vor 5.300 Jahren spielt, haben die Filmemacher eine fiktive Geschichte entwickelt. Für zahlreiche Details, von der Lebenswelt über die Kleidung, wurde Regisseur Felix Randau aber von Wissenschaftern beraten.
Sogar eine eigene Sprache wurde erfunden. Damit soll eine Echtheit suggeriert werden. Untertitel gibt es für die Jungsteinzeitsprache nämlich keine. Hauptdarsteller Jürgen Vogel muss daher mit seiner Schauspielerleistung, mit den Augen, kommunizieren.
Blutige Story 3.300 v.Chr.
Kelab, so heißt Ötzi im Film, lebt zunächst in seiner Pfeil-und-Bogen-Welt, bis seine Heimatstätte angegriffen und ein großer Teil seiner Familie ermordet wird. Da macht sich Der Familienvater auf den Weg in die Berge, um die Angreifer zu stellen.
Port au Prince Film
Die Dreharbeiten waren körperlich sehr fordernd, meint Hauptdarsteller Jürgen Vogel. „Ich mache ja sehr viel Sport, aber das war echt hart. Aber es hat definitiv etwas Schönes.“ Der erste Ötzi-Kinofilm wurde zum Teil in Südtirol gedreht. Im August 2016 wurden im hintersten Passeiertal Szenen aus dem harten Alltag in der Jungsteinzeit gedreht. Die Szenen in Eis und Schnee wurden schließlich am Mölltaler Gletscher in Kärnten gedreht.
Vom Sensationsfund zum Kinofilm
26 Jahre nach seiner Entdeckung hat es Ötzi damit auch auf die Kinoleinwand geschafft. Die mumifizierte Leiche war 1991 am Tisenjoch entdeckt und geborgen worden. Seither hat Ötzi mehrfach für Aufregung gesorgt, nicht immer aufgrund von wissenschaftlichen Erkenntnissen. Der Hype um den Leichnam und um die mögliche Geschichte seines Lebens und Sterbens aber ist ungebrochen.
Der Film Iceman (Der Mann aus dem Eis) kommt am 7. Dezember in die österreichischen Kinos. In den USA soll der Film im Frühjahr in die Kinos kommen. Ein Filmstart für Italien steht noch nicht fest.