Begegnungszonen drosseln Stadtverkehr
Wie kann der Verkehr fließen, ohne dass Fußgänger oder Radfahrer zu kurz kommen? Sogenannte Begegnungszonen oder „shared spaces“ sollen dieses Miteinander aller Verkehrsteilnehmer ermöglichen. Sechs solcher Flächen gibt es in Kufstein mittlerweile und trotz anfänglicher Skepsis hat sich das Konzept etabliert.

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In den Begegnungszonen sind Fußgänger, Radfahrer und Autos gleichberechtigt. Es gibt keine Ampeln, keine Gehsteige und es gilt Tempo 20
Löwenanteil der Autofahrer diszipliniert
Die Stadtführung kann nach einer aktuellen Verkehrsauswertung eine äußerst positive Bilanz ziehen. Ein Jahr lang wurde die Geschwindigkeiten von 1,6 Mio Fahrzeugen, die durch das Zentrum von Kufstein gefahren sind, gemessen. Laut Bürgermeister Martin Krumschnabel fahren 87 Prozent unter 30 km/h und 99 Prozent unter 40 km/h. Das könne sich sehen lassen.

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Anfänglich musste die Polizei die Geschwindigkeit noch regelmäßig kontrollieren, mittlerweile reichen diese Smiley-Tafeln aus, um die Pkw-Lenker an Tempo 20 zu erinnern.
Strafzettel gibt es in den Begegnungszonen trotzdem. Allerdings weniger wegen Schnellfahrens, sondern vielmehr wegen der Parkdisziplin. Zehn Minuten darf man in den Begegnungszonen etwa für einen schnellen Einkauf halten. Das würde der ein oder andere doch immer wieder kräftig überziehen, sagt Krumschnabel.

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Hier am Bahnhof entsteht die nächste Begegnungszone
Weitere Begegnungszone geplant
Stadtführung, Stadtpolizei und auch die Bevölkerung haben sich an das Miteinander im öffentlichen Statdverkehr in Kufstein gewöhnt und sind zufrieden. Das Konzept soll weiter ausgebaut werden. Die nächste Begegnungszone entsteht gerade am Bahnhofsvorplatz im Zuge des Bahnhofs-Umbaus. Weitere dieser „shared spaces“ sollen in Kufstein folgen.