Mildes Urteil gegen Kaiserjägermusik-Kassier

Mit einem milden Urteil ist am Donnerstag der Prozess gegen einen Ex-Buchhalter zu Ende gegangen. Er hatte mehr als zwei Jahre lang bei seinem Arbeitgeber Geld veruntreut. Das Geld landete auf seinem eigenen Konto und dem der Tiroler Kaiserjägermusik.

Schuldig wegen des Vergehens der Untreue lautete das Urteil, und dafür bekam der ehemalige Buchhalter ein Jahr Freiheitsstrafe bedingt auf drei Jahre und dazu eine Geldstrafe von 1.440 Euro. Bei einer Schadenshöhe von knapp unter 300.000 Euro kann man durchaus von einem milden Urteil sprechen.

Von neuer Gesetzeslage profitiert

Dem Ex-Buchhalter und Ex-Kassier der Original Tiroler Kaiserjägermusik ist die seit kurzem geänderte Gesetzeslage zugute gekommen. Da gibt es für eine Schadenshöhe von bis zu 300.000 Euro einen Strafrahmen von nur mehr maximal drei Jahren. Der vorsitzenden Richter Josef Geisler hat auch Milde walten lassen, weil der Angeklagte schon einiges vom Schaden zurückgezahlt hat. Zudem hat er einen neuen Job und kann weiter zurückzahlen. Weiters war der Angeklagte geständig - mehr dazu in Kaiserjägermusik-Kassier gesteht Untreue.

Moskau-Reise der Kaiserjägermusik „gesponsert“

Der Angeklagte rechtfertigte vor Gericht sein Tun damit, dass er in seinem Leben endlich Anerkennung wollte. Das Schulterklopfen habe er dann vor allem nach seinen großzügigen Überweisungen an die Kaiserjägermusik bekommen. Wie berichtete flossen in die Kapellenkasse rund 24.000 Euro, mit der damals die Moskau-Reise finanziert werden konnte - mehr dazu in Verdacht der Untreue bei Kaiserjägermusik.

Kaiserjäger in Moskau

ORF

Original Tiroler Kaiserjägermusik beim Auftritt in Moskau

Die Ermittlungengen ins Rollen gebracht hat übrigens der Ötztaler Publizist Markus Wilhelm auf seiner Internetseite Tiwag.org - gemeinsam mit der langjährigen Sekretärin bei der Kaiserjägermusik Erika Zingerle - beide waren am Donnerstag auch unter den Zuschauern des Prozesses.