Tiroler Forscher enträtseln Waldluft

Innsbrucker Forscher haben enträtselt, was hinter der Luft im Wald steckt. Ein von ihnen entwickeltes neues Gerät half ihnen, bisher nicht nachgewiesene Stoffe zu messen und ihr Entstehen und Vergehen zu dokumentieren.

Die Namen mancher dieser organischen Kohlenstoffverbindungen sind Ungetümer wie etwa „2-methyl-3-buten-2-ol“. Doch viele dieser Stoffe machen das aus, was man unter Waldluft versteht, etwa wenn die Sonne einen Kiefernwald durchflutet und damit diese Duftstoffe freisetzt. Bisher konnten Messgeräte viele davon nicht nachweisen. Sie sind in nur geringer Menge vorhanden und sehr kurzlebig. Rasch verbinden sie sich etwa mit Schwebstoffen in der Luft oder kondensieren am Boden oder an Pflanzen.

Turm in Kiefernwald

Thomas Karl

Die Messungen wurden am Fuß eines Messturms durchgeführt

Ein Team der Universität Innsbruck um den Physiker Armin Hansel und den Atmosphärenforscher Thomas Karl entwickelte nun ein Gerät, mit dem man auch den bisher nicht nachweisbaren Stoffen auf die Spur kam. Ausprobiert haben sie es in einem weitgehend unberührten Kiefernwald in den Rocky Mountains. Dabei erlebten sie eine Überraschung: Über ein Drittel der gemessenen Stoffe waren bisher nicht nachgewiesene Verbindungen.

Turm in Kiefernwald

Thomas Karl

Der 26 Meter hohe Messturm in dem Kiefernwald

Umfangreiches Bild von diesen Stoffen

Das Gerät führte in einer Sekunde bis zu zehn Messungen durch, diese Daten wurden dann in Bezug zur Windgeschwindigkeit gesetzt, „auf diese Weise können wir die Luftbewegungen in der Atmosphäre analysieren und den Transport der Kohlenstoffverbindungen quasi in Zeitlupe mitverfolgen“, sagt Karl. Den Forschern gelang nicht nur der Nachweis der flüchtigen Stoffe, sie konnten sich auch ein Bild davon machen, was der Wald an organischem Kohlenstoff abgibt, wie dieser in der Atmosphäre oxidiert wird und wo er am Ende landet.

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