Forum Alpbach macht Konflikte zum Thema

Am Mittwoch startet das „Europäische Forum Alpbach“. Laut Veranstalter kommen heuer bis zu 5.000 Interessierte aus 80 Nationen zusammen. Das heurige Generalthema lautet „Konflikt und Kooperation“.

Das Thema verspricht spannend zu werden, denn Konflikte gibt es ausreichend. Sei es in der Tagespolitik und im Wahlkampf, in der europäischen Diplomatie mit der Türkei oder in der Gesellschaft mit ihrem dauernden Konfliktthema von Jung versus Alt. Auch in der Wissenschaft gibt es konfliktbeladene Fragen, etwa ob man menschliche Gene verändern und ein „Designerbaby“ schaffen darf, oder ob man mit Hightech in das Klima eingreifen soll, um die Erderwärmung zu bremsen.

Roboter machen soziale Frage aktuell

Auf dem Arbeitsmarkt geht es um die Frage, ob Automatisierung, Computer und Roboter Arbeitsplätze kosten oder auch neue schaffen. Der Geschäftsführer des Europäischen Forums Alpbach, Philippe Narval sagt: „Wir schauen uns an, welche Auswirkungen künstliche Intelligenz hat - die Roboter verlassen sozusagen die Maschinenhallen und halten Einzug in Spitäler, Büros, den Alltag. Wie wirkt sich das aus? Welche Konflikte entstehen da zum Beispiel am Arbeitsmarkt? Und welche ethischen Fragen?“ In der Wirtschaft geht es darum, ob Globalisierung fair sein kann.

Wahlkampf vor der Bergkulisse

Fotos mit malerischer Bergkulisse, mit internationalen Gästen und vielen Medien im kleinen Dorf werden sich die Wahlkämpfer nicht entgehen lassen. Der Wahlkampf werde zwar eine Rolle spielen, weil die gesamte Bundesregierung dort sein wird, so Narval, „wir wollen uns aber als neutrale und doch auch internationale Plattform aus dem Wahlkampf so gut wie möglich heraushalten“.

Eröffnung Tiroltag Alpbach

APA/EXPA/Johann Groder

Das Forum will sich möglichst aus dem Wahlkampf heraushalten

Es soll also in den nächsten zweieinhalb Wochen um andere Politik gehen, wie etwa um das Verhältnis der EU zur Türkei, den Wettkampf um die Bodenschätze der Arktis und die von der ungarischen Regierung ins Visier genommene Central European University.

Konflikte haben auch positive Seiten

Das Thema Konflikt solle aber nicht automatisch negativ verstanden werden, sagt Narval. Streit gehöre in jede gute Beziehung. „Es ist die Möglichkeit, im Idealfall zivilisiert unterschiedliche Meinungen auszutauschen, Standpunkte festzustellen und manchmal ist es die Grundlage einer guten Kooperation.“

Blick von oben auf Alpbach

ZOOM.Tirol

Ein Dorf in beschaulicher Kulisse

Nach Alpbach kommen werden Bundespräsident Alexander Van der Bellen, fast die gesamte österreichische Bundesregierung, Vertreter von Arbeiterkammer, Wirtschaftskammer, Industriellenvereinigung, Gewerkschaft, Spitzenbanker und Unternehmenschefs. Ebenso erwartet werden Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen wie die Astrophysikerin Lisa Kaltenegger, der Populismusforscher Jan-Werner Müller, der Verhaltensökonom Ernst Fehr, der Ökonom Jeffrey Sachs, die Chefin von Greenpeace International und viele mehr.

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