Flüchtlinge weichen auf Güterzüge aus

Immer mehr illegal nach Tirol eingereiste Migranten werden in Güterzügen aufgegriffen. Im August wurden bisher 18 Flüchtlinge in Güterzügen aufgegriffen, im Juli waren es 49, erklärte ein Sprecher der Polizei am Donnerstag.

Die Lage sei zwar grundsätzlich stabil, es seien aber vermehrt größere Migrantengruppen unterwegs, die auf neuen Wegen nach Österreich gelangen wollen. Darum seien die Kontrollen auch in Güterzügen intensiviert worden, sagte der Sprecher und verwies zudem auf die von Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) angeordneten Schwerpunktkontrollen im grenznahen Bereich.

Deutsche Polizei verstärkt Kontrollen

Auch die deutsche Polizei kontrolliert seit dieser Woche vermehrt aus Italien kommende Güterzüge. Im Juli wurden laut Polizei 54 Personen aufgrund dieser Kontrollen von Deutschland nach Tirol rücküberführt: Bis zum 6. August verzeichnete die Exekutive in diesem Bereich keine Rücküberführungen. Für die Tage danach lagen am Donnerstag noch keine Zahlen vor.

In Bayern wurden im ersten Halbjahr dieses Jahres 220 Migranten auf Güterzügen festgestellt. Allein im Juli und August waren es schon mehr als 200, sagte Rainer Scharf von der Polizei in Rosenheim in der „ZiB 2“ am Mittwochabend.

Polizei durchsucht Güterzüge nach Flüchtlingen

Migranten verstecken sich in Güterzügen, um so über den Brenner und durch Österreich nach Deutschland zu gelangen. Seit dieser Woche durchsucht die deutsche Bundespolizei nun ganz gezielt Züge aus Italien.

Die Migranten „wissen unter Umständen, dass die Kontrollen auf den Straßen durchgeführt werden. Vielleicht ist das eine Ausweichmöglichkeit“.

Geplante Kontrollstelle für Güter-und Personenzüge

Währenddessen nimmt die geplante Kontrollstelle für Güter-und Personenzüge am Brennersee Konturen an. Sie soll Anfang Oktober eröffnet werden, hieß es aus dem Büro von Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP). Durchgeführt werden dann stichprobenartige, selektive und temporäre polizeiliche Kontrollen. Diese können zudem je nach Aufkommen intensiviert werden.