Weiterer Durchschlag beim Brennerbasistunnel

Rund um den Bau des Brennerbasistunnels wurde am Donnerstag ein weiterer Tunneldurchschlag gefeiert. Am Nachmittag wurde der Verbindungstunnel vom Unterinntal zum zukünftigen Brenner-Basistunnel durchgeschlagen.

Für Konrad Bergmeister, Vorstand der Brennerbasistunnel-Gesellschaft, ist es ein historisches Ereignis. Mit dem Durchlag des Verbindungstunnels vom Unterinntal zum Brenner sind vom gesamten Projekt Brenner Basistunnel rund 30 Prozent ausgebrochen, das sind derzeit knapp 70 Kilometer. Das Baulos Tulfes-Pfons mit 38 Kilometer Tunnelvortrieben war im Sommer vor drei Jahren an die Bietergemeinschaft Strabag/Salini-Impregilo vergeben worden. Es ist mit einer Auftragssumme von 380 Millionen Euro das bisher größte Baulos.

Durchschlag Brennerbasistunnel

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Der Brennerbasistunnel soll 2026 fertiggestellt sein.

Neben dem neun Kilometer langen Rettungsstollen von Tulfes nach Ampass werden weitere zehn Kilometer Haupttunnel, vier Kilometer an Stollenverbindungen und ein 15 Kilometer langer Erkundungsstollen vom Ahrental nach Pfons errichtet. Im Zuge der Errichtung dieses Stollens wurde vor wenigen Monaten der alte Kontinentalrand Europas bzw. Afrikas durchbohrt - mehr dazu in Brenner-Basistunnel am Rand Afrikas angelangt. Bis zum Sommer nächsten Jahres sollen diese Bauarbeiten abgeschlossen sein.

55 Kilometer lang wird der gesamte Brennerbasistunnel, er soll das Kernstück der neuen Bahnverbindung zwischen München und Verona sein. Doch er ist derzeit auch das einzige am Gesamtprojekt, dessen Bauarbeiten wie geplant voranschreiten. Nach wie vor hakt es bei den notwendigen Zulaufstrecken von Süd und Nord. Vor allem in Deutschland sind Baupläne vorerst auf Eis gelegt. In Italien gibt es zwar Finanzierungszusagen, doch Umweltverträglichkeitsbeschlüsse für die Strecke zwischen Waidbruck und Franzensfeste fehlen weiterhin. Damit ist auch weiterhin unklar, ob der Brennerbasistunnel, der 2026 fertig werden soll, ein Erfolgsprojekt oder ein Millionengrab wird.