Boom der Shoppingcenter vorbei

Der große Boom der Einkaufszentren in Österreich ist offenbar vorbei. In Tirol gibt es außer in Lienz und mit zwei kleineren Shoppingcentern in Imst und Innsbruck kaum noch neue Projekte.

Höhere Leerstände und häufigere Mieterwechsel konstatiert eine Untersuchung des Beratungsunternehmens RegioData österreichweit bei den Einkaufszentren. Daraus ergeben sich auch geringere Umsätze pro Verkaufsfläche. Diese liegen durchschnittlich derzeit bei rund 3.600 Euro im Jahr und pro Quadratmeter in den Einkaufszentren.

Onlinehandel knabbert an Shoppingcenterumsatz

Das DEZ als größtes Tiroler Shoppingcenter liegt mit 7.000 Euro pro Quadratmeter weit über diesem Schnitt - an sechster Stelle in Österreich. Insgesamt können allerdings nur mehr 20 Prozent der Einkaufszentren in Österreich wachsende Realumsätze verzeichnen. Der Boom scheint laut RegioData damit gebremst - das zeige sich auch darin, dass es kaum neue Shoppingcenterprojekte gebe. In Tirol etwa in Lienz. Zwei kleinere Projekte sind in Innsbruck und Imst geplant.

Dass die Umsätze der Einkaufszentren in Österreichs stagnieren, sei auch die Schuld des Onlinehandels, der bereits zwölf Prozent des Einzelhandelsumsatzes ausmacht, so RegioData.

Im Europavergleich ins Mittelfeld abgerutscht

Im Vergleich mit anderen europäischen Ländern ist Österreich bei der Shopping-Mall-Dichte in den letzten Jahren ins Mittelfeld abgerutscht. Mit rund 360 Quadratmetern Verkaufsfläche pro 1.000 Einwohner - Basis waren alle Shopping Malls mit mehr als 5.000 m2 Verkaufsfläche - belegt Österreich Rang zehn. Die größte Dichte an Einkaufszentren haben Norwegen mit fast 800 m2, Luxemburg, Schweden, Estland und Finnland.

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