Weiter Kritik an Kraftwerksplänen in Osttirol
Seit über zehn Jahren verfolgt die TIWAG (Tiroler Wasserkraft AG) bei Raneburg im Tauerntal ein Kraftwerksprojekt mit einer Investitionssumme von 75 Mio. Euro. Derzeit ist ein Ausleitungskraftwerk mit Krafthaus bei Gruben in Ausarbeitung.
Wolfgang Retter vom Verein Erholungslandschaft Osttirol hält das Projekt für unwirtschaftlich: „Wenn ein Kraftwerk in der Hochbedarfszeit stillsteht oder minimalen Strom liefert, es im Winter wegen Wassermangels wochenlang stillsteht, dann ist es unsinnig.“ Noch dazu liege das Krafthaus in der Nähe einer Pumpstation der Pipeline der Transalpinen Ölleitung (TAL).

ORF
Im Winter könne wegen Wassermangels kein Strom geliefert werden, sagen die Kraftwerkgegner
Bauern fürchten Einbußen bei Vermietung
Jurist Josef Unterweger sagte bei der Pressekonferenz, er vermisse Gefahrenpläne in den Einreichungsunterlagen: „Es ist ein Kraftwerk voller Gefahren, weil es durch mehrere Lawinenstriche durchgeht. Es schafft weitere Gefahren, indem es die transalpine Ölleitung zweimal kreuzt.“ Auch die 50 Grundbesitzer haben weiterhin ihre Bedenken zum Projekt, sagt Bäuerin Anna Steiner, denn viele Bauern würden ganzjährig an Gäste vermieten.
Die TIWAG argumentiert dagegen und sagt, dass das Kraftwerk auch im Winter Strom liefern werde. Außerdem werde die Pipeline auch an anderen Orten über- bzw. unterführt. Es gebe zehn Beschwerden, die jetzt behandelt werden. Die UVP-Verhandlung werde daher eher erst im nächsten Jahr stattfinden. Mit einer Umsetzung des Kraftwerks rechnet die TIWAG im Jahr 2021.