Langes Warten auf Bischof lähmt

In Tirol zieht sich das Warten auf den neuen Bischof weiter in die Länge. Die Ungeduld im Land wächst. Renommierte Kirchenmänner, wie etwa Alois Kothgasser, aber auch mögliche Kandidaten für das Amt drängen auf eine rasche Besetzung.

Während der Tiroler Hansjörg Hofer zum Weihbischof der Erzdiözese Salzburg ernannt wurde, gibt es in Tirol weiterhin keinen Bischof - mehr dazu in Hansjörg Hofer wird Weihbischof von Salzburg.

Seit eineinhalb Jahren wartet man mittlerweile schon auf eine positive Nachricht aus Rom. Bei der 80-Jahr-Feier von Alois Kothgasser im Innsbrucker Dom war der Bischofsstuhl zum ersten Mal seit langem wieder für zwei Stunden besetzt. Alt-Erzbischof Alois Kothgasser, er war auch Bischof der Diözese Innsbruck, nahm dort Platz. Er kann verstehen, dass das Warten auf den neuen Bischof für Ungeduld sorgt.

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Eine Herde braucht einen Hirten

Alterzbischof Alois Kothgasser vergleicht das Warten auf den neuen Bischof mit einer Herde ohne Hirte.

Warten auch für mögliche Kandidaten unangenehm

Gerüchte zum neuen Bischof gab es in den letzten Monaten viele. Zwei der möglichen Kandidaten werden immer wieder genannt - der jetzige Administrator Jakob Bürgler und Raimund Schreier, der Abt des Stiftes Wilten. Monatelang Gesprächsthema zu sein ist für Raimund Schreier nicht sehr angenehm: „Ich versuche einfach den Augenblick zu leben und die Aufgabe, die ich jetzt habe, gut zu leben.“ Das Bischofsamt lasse er offen „in der Hoffnung, dass der Kelch an mir vorübergehen möge“.

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Beim 80. Geburtstag von Alterzbischof Kothgasser war der fehlende Bischof Thema

Und auch Jakob Bürgler, seit Anfang 2016 Diözesanadministrator, glaubt, dass die Übernahme des Bischofsamtes in Innsbruck schwierig wird. „Wenn es jemand wird, der bekannt ist und den die Leute sich vorstellen können, der wird gefragt werden, warum hat es so lange gedauert? Und wenn jemand von außen kommt, dann wird die Frage auftauchen, warum es jemanden von außen brauche.“

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Wann der neue Innsbrucker Bischof sein Amt antritt steht noch nicht fest

Auch außerhalb Tirols ist Bischofsvakanz Thema

Kardinal Christoph Schönborn, Erzbischof von Wien, appellierte am Rande eines Medienempfanges zur Geduld. Er habe sich mehrmals dafür eingesetzt, dass es bald eine Lösung gebe. Inhaltlich, also für oder gegen einen Kandidaten, mische er sich aber nicht ein. „Ich glaube, es wird zu einer guten Entscheidung kommen“, meinte Schönborn. Wann die Entscheidung gefällt wird und ein neuer Bischof am Domplatz in Innsbruck einziehen wird, ist weiterhin unklar.