Olympia: Liste Fritz warnt vor Bewerbung

Die mögliche Bewerbung Tirols für die Olympischen Winterspielen 2026 hat am Donnerstag im Landtag zu einer emotionalen Debatte geführt. Die oppositionelle Liste Fritz sprach in der „Aktuellen Stunde“ von einem „Olympia-Milliardenwahnsinn“.

„Wir sagen ‚Nein‘ zur sündteuren Brot-und-Spiele-Politik. Es gibt sie nicht, die Mini-Spiele, sondern nur Maxi-Kosten“, fuhr Liste Fritz-Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider schwere verbale Geschütze gegen die schwarz-grüne Landesregierung auf.

Olympische Spiele würden immer noch teurer und die Bevölkerung müsste im Falle eines Zuschlags die „Krot“ schlucken. Für den Fall einer Bewerbung verlangte sie von Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) eine „Garantieerklärung“, dass es zu „keinen millionenschweren Haftungen und Schulden“ kommen werde.

ÖVP verteidigt Vorgehensweise

„Das ist politisch unseriös“, bezeichnete hingegen ÖVP-Klubobmann Jakob Wolf die Olympia-Linie der Liste Fritz. Seriös sei hingegen die Vorgangsweise der Landesregierung, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben und deren Ergebnisse abzuwarten. Scharf geißelte Wolf die vor kurzem verlautete Kritik der Liste Fritz an jener Bietergemeinschaft, die die Studie erstellt. Darunter befindet sich auch das vom Land geförderte Management Center Innsbruck (MCI). „Sie werfen einer Tiroler Hochschule Käuflichkeit vor. Das ist zutiefst unanständig. Sie diskreditieren eine hoch angesehene Hochschule zu einer Bananenuniversität“, sagte Wolf zu Haselwanter-Schneider. Er hoffe, dass die Liste Fritz bei der kommenden Wahl aus dem Landtag „hinausgewählt“ werde, denn was diese an „Populismus und Gehässigkeit“ an den Tage lege, sei nicht mehr zu überbieten.

Opposition und Grüne: Machbarkeitsstudie abwarten

Der stellvertretende SPÖ-Klubobmann Thomas Pupp erklärte, seine Partei würde „Ja, aber“ zu einer Bewerbung sagen. Die Machbarkeitsstudie sei abzuwarten, eine Bewerbung müsse „sozial, transparent und nachhaltig“ sein. Die Sportstätten seien in Tirol jedenfalls vorhanden und in einem guten Zustand, er sehe „eine Chance, aber auch Risiken“.

Ins annähernd selbe Horn stieß Grünen-Klubobmann Gebi Mair. Es brauche „Transparenz und Nachhaltigkeit“. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) müsse auf diese Tiroler Bedingungen einsteigen, verlangte er.

FPÖ-Klubobmann Rudi Federspiel ortete „viele Faktoren, die sehr positiv sind“. Wenn man die Spiele gut vorbereite, könnten sich diese für Innsbruck und Tirol durchaus zu einem Geschäft entwickeln. Noch liege aber nichts vor - keine Machbarkeitsstudie und vor allem keine Garantie seitens des Bundes.

Auch Impuls Tirol-Abgeordnete Maria Zwölfer stellte sich hinter die Landesregierung: Zunächst eine Machbarkeitsstudie erstellen zu lassen , sei eine „sehr vernünftige Vorgangsweise“.

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