Olympia-Studie für Liste Fritz „gekauft“

Die Tiroler Oppositionspartei Liste Fritz hat massive Kritik an der Machbarkeitsstudie für die mögliche Bewerbung Innsbrucks um die Olympischen Winterspiele im Jahr 2026 geübt. Die Studie sei gekauft, die Firmen der Bietergemeinschaft seien nicht unabhängig, heißt es.

„Die Firmen verdienen ihr Geld entweder durch die öffentliche Hand oder dadurch, dass sie derartige Großevents vermarkten“, sagte Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider am Freitag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck. Eine Bietergemeinschaft aus der deutschen Firma Pro Projekt AS + P, dem Management Center Innsbruck (MCI) und der Firma Solid - Event, Management und Consulting GmbH hatten den Zuschlag für die rund 300.000 Euro teure Machbarkeitsstudie, die bis Ende Mai auf dem Tisch liegen soll, erhalten.

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Kein Vorwurf an beteiligte Firmen

Ihre Kritik richte sich nicht gegen die Firmen der Bietergemeinschaft, sondern gegen jene, die den Auftrag vergeben haben, so Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider.

MCI erhält jährlich Millionen vom Land

Das MCI erhalte jährlich 6,6 Millionen Euro vom Land, erklärte Landtagsabgeordnete Isabella Gruber und stellte die Frage in den Raum: „Wie kann ich die ‚Wider‘ für Olympische Spiele objektiv und kritisch abbilden, wenn ich ein Geldempfänger des Landes bin?“ Die beiden anderen Firmen seien spezialisiert auf die Durchführung derartiger Events.

Eine Landtagsanfrage an Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP), ob die beiden Unternehmen bei einer Durchführung der Olympischen Spiele Folgeaufträge bekämen, blieb unbeantwortet, kritisierte Gruber. Daraus schließe die Liste Fritz, dass die Machbarkeitsstudie eine „getürkte Sache“ sei. „Man will die Tiroler für dumm verkaufen“, fügte sie hinzu.

Liste Fritz gegen Bewerbung

Generell sei um eine mögliche Bewerbung für die Winterspiele bisher eine „Geheimhaltungspolitik“ betrieben worden, beanstandete Haselwanter-Schneider. Land und Stadt werden die Ergebnisse erhalten, die sie erhalten wollen, da die Firmen gekauft und nicht unabhängig seien, so die Klubobfrau weiter. Die Durchführung werde letztendlich eine politische Entscheidung sein. Die Oppositionspartei rechnet mit Kosten von rund 25 Millionen Euro für den Bewerbungsprozess und weiteren rund zwei Milliarden Euro für die Durchführung.

Die Liste Fritz sei jedenfalls gegen Olympische Winterspiele in Tirol und starte deshalb unter anderem mit einer eigenen Homepage eine Informationsoffensive. „Für uns kommt bei der Volksbefragung nur ein ‚Nein‘ infrage“, betonte Haselwanter-Schneider.

ÖVP spricht von absurden Vorwürfen

Der Klubobmann der Tiroler ÖVP, Jakob Wolf, hat die Vorwürfe der Oppositionspartei Liste Fritz zur Machbarkeitsstudie für eine mögliche Bewerbung Innsbrucks um die Olympischen Winterspiele im Jahr 2026 am Freitag zurückgewiesen. „Mit ihrem heutigen Vorwurf, dass sich das MCI kaufen lässt, schreckt die Liste Fritz auch nicht mehr davor zurück, eine international hoch angesehene und vielfach ausgezeichnete Tiroler Bildungs- und Wissenschaftseinrichtung in den Dreck zu ziehen“, meinte der Klubobmann. Das sei einfach nur mehr letztklassig und beschämend, so Wolf.

Mit ihren ständigen persönlichen Unterstellungen, Untergriffen und Beschimpfungen habe sich die Liste Fritz endgültig disqualifiziert. „Die heutigen Vorwürfe sind so skurril und aus der Luft gegriffen, dass man sich nur mehr auf den Kopf greifen kann“, betonte Wolf. Wenn die Studie fertig sei, würden die Ergebnisse präsentiert und gemeinsam mit allen Parteien und der Bevölkerung diskutiert - „transparent und ergebnisoffen“ - mehr dazu in Olympia: Machbarkeitsstudie verzögert sich.

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