Bauern fordern von TIWAG Grundstücke zurück
Sendungshinweis:
„Report“ am 14.3.2017
21.07 Uhr ORF2
Die Nazis hätten den Bauern damals die Grundstücke abgepresst, heißt es von den Erben - mehr dazu in Aufregung um TIWAG-Grundstücksgeschäft. TIWAG-Vorstandschef Erich Entstrasser beruft sich auf rechtskräftige gerichtliche Erkenntnisse aus dem Jahre 1950, denen zufolge damals bei der Grundbeschaffung kein Nazi-Zwang vorgelegen haben soll.
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Allerdings bekamen die Bauern in den Verträgen ein Rückkaufrecht eingeräumt, sollten die Flächen nicht benötigt werden. Entstrasser will die Diskussion auf diese Frage eingeschränkt wissen. Es gehe nur um die Frage, ob es einen Rückkaufanspruch gebe, so Entstrasser. Diese Frage werde man rechtlich genau anschauen. „Man kann über alles reden, aber nur über das, nicht über das andere Thema.“
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Sache „sehr peinlich“
Handl und der TIWAG dürfte die Sache mittlerweile sehr unangenehm geworden sein. „Das ist uns sehr peinlich“, räumte TIWAG-Vorstand Erich Entstrasser gegenüber dem ORF Tirol ein. Aber man sei ein Unternehmen und man müsse sich auf dem Boden des Rechtsstaates halten. Die Fakten würden am Tisch liegen, „ich hätte diese Diskussion auch lieber nicht, aber jetzt muss ich sie führen und wir werden sie auch führen, wir scheuen uns davor nicht“.
Geschichte soll aufgearbeitet werden
Entstrasser sagte, man habe gemeinsam mit der Firma Handl das Bundesdenkmalamt beauftragt um den historischen Hintergrund aufzuarbeiten. „Aber die rechtskräftigen Entscheidungen der Rückstellungskommission liegen am Tisch. Die wird man nicht mehr ändern und die sind rechtlich auch nicht mehr änderbar.“ Dass man die Frage, was auf diesen Grundstücken passiert ist, ordentlich aufbereite und respektvoll mit den Dingen umgehe, „ist für uns ganz klar“.