WM 2019: Seefeld hofft auf 150.000 Besucher

Vom 19.2. bis 3.3.2019 ist mit Seefeld Österreich erstmals seit 20 Jahren wieder Austragungsort einer nordischen Ski-WM. Die Vorbereitungsarbeiten haben in Tirol schon längst begonnen, in Lahti hat man sich weitere Erfahrungswerte geholt.

Bis zu 150.000 Zuschauer erhoffen sich die Veranstalter in den zwei WM-Wochen. Die Gäste sollen dabei nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus den skandinavischen Ländern kommen. Der Veranstalter möchte das WM-Programm in seiner Abfolge umkrempeln. „Wir haben einen innovativen Zeitplan. Wir werden nicht der Tradition folgend mit der Normalschanze, sondern mit dem Highlight am Bergisel beginnen. Das ist sicher ein Alleinstellungsmerkmal der WM in Seefeld“, meinte Christian Scherer, der Organisationsdirektor der WM 2019.

ÖSV mit umfassender WM-Erfahrung

Der Präsident des Österreichischen Skiverbands (ÖSV), Peter Schröcksnadel, legt Wert auf die Feststellung, dass sein Verband der einzige überhaupt ist, der in allen seinen olympischen Wintersportdisziplinen Weltmeisterschaften ausgetragen hat. „Der ÖSV trägt das gesamte Risiko für die Veranstaltung, die Infrastruktur muss aber von der öffentlichen Hand zur Verfügung gestellt werden“, sagte Schröcksnadel. Die im Zuge der Titelkämpfe lukrierten Gewinne, aber auch Verluste trägt der ÖSV.

ÖSV-Generalsekretär Klaus Leistner hob die Erfahrung des Verbands hervor. So habe man 2013 die Alpin-WM in Schladming, die Snowboard- und Freestyle-WM am Kreischberg 2015, die Skiflug-Weltmeisterschaften 2016 am Kulm und zuletzt auch jene im Biathlon in Hochfilzen absolviert.

Bund und Land tragen je 40 Prozent

In Sachen Finanzierung sind noch letzte Gespräche mit dem Bund nötig, allerdings wird der Schlüssel im Gegensatz zu früher nicht gedrittelt, sondern Bund und Land werden je 40 Prozent, Seefeld 20 Prozent tragen. Die Werbe- und TV-Rechte hat der internationale Ski-Verband (FIS) an das Sportmarketingunternehmen Infront verkauft. „Wir bekommen als Ausrichter einen bestimmten Betrag, mit dem müssen wir haushalten. Der ist im nordischen Bereich viel geringer als im alpinen, von der Ausrichtung her sind die Nordischen aber nicht billiger, daher ist das Budget sehr knapp“, erläuterte Schröcksnadel.

Seefeld Ski WM Bauarbeiten

ORF

Bereits im letzten Sommer wurde mit den Bauarbeiten bekommen

Großbaustelle Seefeld

Seefelds Bürgermeister Werner Frießer, der als Sportdirektor des Events fungiert, berichtete von teilweise bereits abgeschlossenen Arbeiten. Der Loipenbau soll im Sommer abgeschlossen werden. Zudem stehen laut Frießer die Sanierung der existierenden WM-Halle, das große Projekt der Bahnhofssanierung und etliche weitere Maßnahmen auf dem Plan. Der Bahnhof soll in Abstimmung mit den ÖBB auch zentrales Thema in der Abwicklung im Zuschauertransport werden. In Sachen Flutlicht will man die neuesten, angekündigten Entwicklungen auf dem LED-Sektor abwarten.

Team-Bewerb von Normalschanze in Diskussion

Das Budget für Seefeld beträgt 24 Millionen Euro netto, jenes für den Bergisel sechs Millionen. Geplant sind aktuell 21 Medaillenentscheidungen, doch ein bisschen träumt man von einem weiteren Bewerb: Ein Team-Bewerb auch von der Normalschanze soll mit der FIS diskutiert werden, das wird sich aber, ebenso wie die genauen Termine für die Vor-WM im kommenden Jahr (zusätzlich zum Bergisel-Springen und dem Seefeld-Triple wird es auch Langlauf-Bewerbe geben), im Juni entscheiden.

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