Patscherkofelbahn um elf Millionen Euro teurer

Der Neubau der Patscherkofelbahn wird deutlich teurer. Wurden bisher 41 Mio. Euro an Kosten kommuniziert, rechnen die Verantwortlichen der Stadt Innsbruck nun mit 52 Mio. Euro. Das wurde am Dienstag bei einer Pressekonferenz bekannt.

Die neue Patscherkofelbahn bereitet der Stadtregierung Kopfzerbrechen. Abgesehen von den anhängigen Rechtsverfahren mit dem Österreichischen Alpenverein (ÖAV) geht es vor allem ums Geld. Bis zuletzt ging man noch von 41 Mio. Euro für den gesamten Neubau aus, nun wurden 52 Mio. Euro plus drei Mio. Euro als Reserve genannt - mehr dazu in Kolportierte Mehrkosten für Patscherkofelbahn.

Noch nicht alle Leistungen ausgeschrieben

Drei Mio. Euro seien als Reserve vorgesehen, da noch nicht alle Leistungen, etwa im Bereich der Hochbauten, ausgeschrieben seien, so Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (FI) bei einer Pressekonferenz am Montag.

Etwas mehr als sieben der veranschlagten 55 Mio. Euro seien von den Patscherkofelbahnen mittels Gesellschafterdarlehens zu finanzieren. Den Gesellschafterzuschuss leiste vorerst die Stadt Innsbruck, erklärte die Bürgermeisterin. „Für das städtische Budget sind 47,8 Mio. Euro an Investitionen relevant“, sagte Oppitz-Plörer. Sie sprach von sechs bis sieben Mio. Euro an Mehrkosten.

Hochbauten deutlich teurer als zunächst geplant

Während die neue Seilbahn selbst günstiger geworden sei als angenommen und nun bei „etwas über zwölf Mio. Euro“ liege, kommen vor allem die drei Hochbauten teurer: 7,3 Mio. Euro mehr als ursprünglich eingeplant sind dafür aufzuwenden.

Die Liftversetzung macht 714.000 Euro an Mehrkosten aus, die Energieversorgung 760.000 Euro und die Beschneiungsanlage 600.000 Euro. Zudem kämen Positionen hinzu, die in keiner Kostenschätzung enthalten gewesen seien. So sei etwa die Planungsleistung nur dem Grunde, aber nicht der Höhe nach angeführt gewesen.

Visualisierung der Patscherkofel-Bergstation

Innauer-Matt Architekten

Visualisierung des geplanten Neubaus der Bergstation

Es sei nicht absehbar gewesen, welche „Dimensionierung“ für die Hochbauten anzusetzen sei, ergänzte Thomas Scheiber, der Geschäftsführer der Patscherkofelbahnen. „Wir sind von einer einfachen Gestaltung der Hochbauten ausgegangen“, argumentierte Scheiber.

„Es ist langfristig das wirtschaftlich und infrastrukturell sinnvollste Projekt“, zeigte sich Oppitz-Plörer überzeugt. Der „Patscherkofel neu“ habe einen „absoluten Mehrwert“ für die Innsbrucker Bevölkerung für die nächsten Jahrzehnte. Man plane nicht für die nächsten zehn oder 15, sondern für die nächsten 50 Jahre, betonte Oppitz-Plörer. Die Kostensteigerung muss noch vom Gemeinderat abgesegnet werden.

Bahngegner formieren sich

Der ÖAV will eine großangelegte Bürgerinitiative nach dem Innsbrucker Stadtrecht starten, um eine Umplanung vor allem der Bergstation zu erzwingen. Diese würde das Schutzhaus des ÖAV völlig verdecken. Das könnte dessen Aus bedeuten, argumentiert ÖAV-Präsident Andreas Ermacora.