Jeder 20. Tiroler erkrankt an Krebs

37.300 Tirolerinnen und Tiroler leiden an Krebs. Zwei Drittel überleben mittlerweile die gefährliche Krankheit. Das zeigt der aktuelle Tumorbericht der tirol kliniken, der anlässlich des Weltkrebstags am Samstag veröffentlicht wurde.

Im Jahr 2014 erkrankten in Tirol 1.695 Frauen und 2.063 Männer an einem bösartigen Karzinom. Daran starben 727 Frauen und 827 Männer. Das durchschnittliche Alter bei der Diagnose betrug 66 Jahre, 22 Prozent der weiblichen und zwölf Prozent der männlichen Patienten waren jünger als 50.

Über 350 Tote pro Jahr durch Lungenkrebs

Pro Jahr sterben 132 Frauen und 222 Männer an Lungenkrebs. Dabei nahm die Wahrscheinlichkeit für Männer an Lungenkrebs zu sterben in den letzten Jahren um 1,5 Prozent signifikant ab, bei Frauen stieg die Wahrscheinlichkeit jedoch um zwei Prozent. Bei an Krebs erkrankten Männern ist Lungenkrebs die mit großem Abstand häufigste Todesursache. Die meisten Männer erkranken jedoch an Prostatakrebs. Im vorliegenden Tumorbericht waren es 553 Männer, 85 starben. Auch wenn die Sterberate in den letzten Jahren gesunken ist, so steigt die Zahl der Neuerkrankungen seit sieben Jahren.

Auch die Zahl der an Brustkrebs erkrankten Frauen stieg in den letzten Jahren um 1,5 Prozent pro Jahr. Ende 2014 lebten in Tirol 6.700 Frauen sowie 35 Männer mit Brustkrebs. 107 Frauen starben im Diagnosejahr 2014 an Brustkrebs. Damit ist bei Frauen Brustkrebs mit großem Abstand die häufigste Krebsart. An zweiter Stelle liegt Hautkrebs, gefolgt von Lungenkrebs. Bei Männern sind nach dem Prostatakrebs der Lungen- sowie der Hautkrebs für die meisten Erkrankungen verantwortlich.

Häufigste Tumorlokalisationen

tirol kliniken

Häufigste Tumorerkrankungen

Höhere Überlebenschancen im Mehrjahresvergleich

Der vorliegende Tumorbericht zeigt in den Diagnosejahren 2005-2014 im Vergleich zu 1995-2004 eine deutliche gestiegene Wahrscheinlichkeit die Krebserkrankung zu überleben. Auffallend ist die deutlich gesunkene Zahl der Neuerkrankungen bei Frauen und Männern im Bezirk Lienz, sowie bei Männern im Bezirk Reutte. Dafür stieg die Zahl der Neuerkrankungen in Innsbruck-Stadt. Im europäischen Vergleich lag die Sterberate in Tirol unter dem EU-Durchschnitt. Die Zahl der Neuerkrankungen lag bei Frauen über und bei den Männern im EU-Durchschnitt.

Tumorbericht 2014

Der aktuelle Bericht für das Jahr 2014 umfasst 187 Seiten.

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Überlebensrate bei 64 Prozent

Ende 2014 lebten in Tirol 18.700 Frauen und 18.600 Männer mit einer Krebserkrankung. Dabei erkrankten weniger Männer neu an Krebs, allerdings mehr Frauen (+1,3 Prozent). 727 Frauen und 827 Männer starben im Jahr 2014 an einer Krebserkrankung. Dabei sank die Sterberate bei Männern statistisch signifikant um 19,9 Prozent.

Für alle Krebserkrankungen zusammengefasst liegt die Wahrscheinlichkeit, die Krebserkrankung zumindest fünf Jahre zu überleben, mit 64 Prozent fast identisch mit Vergleichsraten aus den USA.

Berichte seit Diagnosejahr 1988

Das Tumorregister Tirol wurde im Jahre 1986 gegründet und begann mit dem Aufbau der Tumordokumentation in Tirol Anfang 1987. Regelmäßige Berichte gibt es seit dem Diagnosejahr 1988.

Hautkrebs Melanom Krebs

ORF

Melanom

Forscher sehen Fortschritt in Krebstherapie

Die Medizinische Universität Innsbruck meldete Ende Jänner einen Fortschritt in der Krebstherapie. Forscher entdeckten einen Mechanismus, der wie eine Bremse gesunde Zellen vor unkontrolliertem Wachstum schützt - mehr dazu in Forscher sehen Fortschritt in Krebstherapie (tirol.ORF.at, 30.1.2017).