Tiroler mit Dampfsonden im Einsatz in Italien

Drei Tiroler Bergretter haben die italienischen Rettungseinheiten bei der Suche nach Vermissten in dem von einer Lawine verschütteten Hotel Rigopiano in Mittelitalien unterstützt. Sie suchten mit Dampfsonden nach Verschütteten.

Die Dampfsonden, die von Glaziologen bei der Gletschermessung entwickelt wurden, schmelzen drei Zentimeter große Löcher ins Eis. Eine Kanalkamera liefert den Rettungseinheiten dann Bilder. „Damit ersparen wir den Rettern viel Arbeit, weil wir auf Bildschirmen sehen können, ob sich Kleidungsstücke, oder andere Gegenstände unter dem Schnee befinden“, berichtete Peter Veider, Geschäftsführer der Bergrettung Tirol, im Gespräch mit der APA.

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Um 2,5 Meter tief in den gepressten Lawinenschnee zu graben, brauchen zwei Schaufler 40 Minuten. Die Dampfsonde schafft pro Minute drei Meter, so Peter Ladstätter von der Bergrettung St. Jakob im Defereggental.

Tiroler Spezialisten im Umgang mit Dampfsonde

Seit circa zehn Jahren werden die Dampfsonden bei der Suche nach Verschütteten unter Lawinen verwendet. Neben Peter Ladstätter aus St.Jakob im Defereggental, Christof Schneider aus Sillian war auch Stefan Lackner aus St. Johann in Tirol in Italien im Einsatz. „Die drei Tiroler sind Spezialisten im Umgang mit dieser Dampfsonde, die leider am Unglücksort in Mittelitalien nicht besonders effizient eingesetzt werden konnte. Bei einer Mischung aus Schnee und Trümmern ist es schwieriger, die Sonde zu verwenden“, berichtete Veider.

Rettungskräfte in Italien am Lawinenkegel im Einsatz

privat

Noch gibt es Hoffnung

Obwohl schon sechs Tage seit dem Lawinenabgang in den Abruzzen vergangen sind, bestehen laut Veider immer noch Hoffnungen, weitere Vermisste lebend zu finden. „Wenn sich durch die Trümmer Hohlräume gebildet haben, könnten die Verschütteten auch tagelang überleben. Man muss alles abgraben, bis alle Vermissten gefunden worden sind“, meinte der Tiroler.

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Bergretter Peter Ladstätter und Christof Schneider

Bei Grabungsarbeiten wurde in sechs Meter Tiefe ein Plüsch-Teddybär mit Blutspuren gefunden. Solche Einsätze, bei denen Kinder betroffen seien, sind sehr hart, so Bergretter Christof Scheider.

Die Katastrophe in Mittelitalien erinnere an das Unglück in Galtür im Jahr 1999. „Doch damals waren es die Einwohner selber, die Hilfe geleistet haben. Die Rettungseinheiten haben dann nur noch die Todesopfer gezählt. Im Fall des Hotels Rigopiano hat man lange auf die Rettungseinheiten warten müssen“, sagte Veider.

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