Südtiroler Speck war letztes Essen von Ötzi

Eine Art Südtiroler Speck ist die letzte Mahlzeit von Ötzi gewesen. Das Steinbockfleisch, das in seinem Magen gefunden wurde, war laut neuesten Forschungsergebnissen nicht frisch. Es handelte sich um getrocknetes und rohes Fleisch.

Die 5.300 Jahre alte Gletschermumie Ötzi wurde am 19. September 1991 von einem deutschen Ehepaar beim Wandern im Südtiroler Teil der Ötztaler Alpen entdeckt. Nachdem die Gletscherleiche von Wissenschaftlern 25 Jahre lang untersucht wurde, wurden nicht nur Tätowierungen und Krankheiten, sondern auch Verwandte von Ötzi gefunden - mehr dazu in Ötzi: Nach 25 Jahren viele Rätsel gelöst.

Nicht frisches Steinbockfleisch

Auch jetzt werden beinahe monatlich neue Details zu der Gletschermumie veröffentlicht. Am Mittwochabend präsentierte Mumienspezialist Albert Zink Neues zum Essen von Ötzi. Demnach aß Ötzi wurde als letzte Mahlzeit Steinbockfleisch, obwohl sein Bogen unfertig und zum Jagen unbrauchbar war. Das Fleisch war jedoch nicht frisch, sondern laut neuesten Forschungsergebnissen quasi steinzeitlicher Speck aus dem heutigen Südtirol,

Mit Kollegen habe er die Nanostruktur des Steinbockfleisches aus dem Magen der Gletschermumie untersucht und mit jener von unterschiedlich zubereitetem Fleisch verglichen, so Zink, der am Institut für Mumien und den Iceman der Europäischen Akademie (Eurac) in Bozen forscht. „Getrocknetes und rohes Fleisch behält seine Fasern, so wie wir sie in Ötzis Magen gefunden haben, während diese Strukturen beim Kochen oder Grillen verloren gehen“, sagte er. Wahrscheinlich habe das spätere Opfer also getrocknetes Fleisch mit sich geführt, denn roh wäre jenes sehr schnell verdorben.

Zuletzt sehr fettes, getrocknetes Fleisch gegessen

Eine Analyse der Fettstoffe in seinem Magen habe außerdem ergeben, dass sie nicht von Käse oder anderen Milchprodukten stammen - wie von manchen Forschern spekuliert wurde - sondern fleischlichen Ursprungs sind. „Er hat wohl zuletzt sehr fettes, getrocknetes Fleisch gegessen, vielleicht eine Art Speck“, meint Zink. Da Ötzi von der Südtiroler Seite aufgestiegen war, stammte jener höchstwahrscheinlich von dort.

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