Skifahrer lebend aus Lawine geborgen

Bei einem Lawinenabgang im Gemeindegebiet von Westendorf sind am Sonntagvormittag sechs Personen teilverschüttet worden. Ein 19-Jähriger wurde vollständig verschüttet, konnte aber nach 30 Minuten von Schäferhündin Asta aufgespürt werden.

Kurz vor 10.00 Uhr fuhren mehrere Variantenfahrer aus dem Bezirk Kitzbühel von der rund 1.900 Meter hohen Hohen Salve in die Südflanke ein, als sich unterhalb des Gipfels eine Lawine löste. Die Lawine wurde von mehreren Personen vom Sessellift und der Piste aus wahrgenommen und so ein sofortiger Notruf durch eine Zeugin abgesetzt.

Die meisten der Skifahrer wurden teilverschüttet, einer zur Gänze. Während der Alarmierung der Rettungskette wurden die zum Teil verschütteten Personen von anderen Variantenfahrern ausgegraben und betreut.

Schäferhund Asta

ORF

Asta ortete den Verschütteten

Hündin Asta fand Verschütteten

Die Variantenfahrer hatten Glück im Unglück, denn die Bergretter waren aufgrund einer Übung an Ort und Stelle. 30 Minuten lag der Verschüttete unter den Schneemassen, bis er von Schäferhündin Asta und ihrem Hundeführer Sebastian Antretter geortet wurde. Der Verschüttete war kurz nach der Bergung bereits ansprechbar. Eine Lebendbergung bei einem Einsatz passiert laut Bergrettung sehr selten.

Bei dem Geretteten handelt es sich um einen 19-jährigen Einheimischen. Er wurde unbestimmten Grades verletzt, erlitt zudem eine Unterkühlung und wurde mit dem Notarzthubschrauber Christophorus 4 in das Bezirkskrankenhaus Kufstein geflogen. Schwer verletzt wurde bei dem Lawinenabgang ein 55-Jähriger aus München.

Keiner der Variantenfahrer war mit einem Lawinenverschüttetensuchgerät ausgestattet.

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Hundeführer Sebastian Antretter

Sebastian Antretter schildert im Interview, wie seine Hündin Asta den von den Schneemassen Verschütteten ortete.

Die Lawinenbreite beträgt ca. 50 Meter, die –länge ca. 350 Meter. Die Anrisshöhe ist von 15 cm auf 180 cm verlaufend. Die Hangsteilheit im Bereich des Anrisses beträgt ca. 48° Grad. Im Einsatz standen die Bergrettungen aus Hopfgarten und Westendorf, die Pistenrettung sowie Notarzt- und Polizeihubschrauber. In Tirol bestand am Sonntag erhebliche bis große Lawinengefahr.

Schon vor zwei Jahren wendeten Suchhundeführer Sebastian Antretter und seine Hündin Asta eine alpine Notlage in den Kitzbüheler Bergen ins Gute. Sie hatten einen italienischen Bergläufer, der sich verirrt hatte und vor Erschöpfung nicht mehr weiterkonnte, aufgespürt.

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