Silvester: Elf sexuelle Übergriffe gemeldet

Die Zahl der sexuellen Übergriffe in Innsbruck in der Silvesternacht erhöht sich. Bis Montagnachmittag haben weitere Frauen Anzeige erstattet. Damit erhöht sich die Zahl auf elf. Die Betroffenen stammen aus Tirol, Vorarlberg, Italien, Deutschland und der Schweiz.

Die Frauen waren von einer Gruppe Männer im Bereich des Marktplatzes bedrängt und sexuell belästigt worden - mehr dazu in Sexuelle Übergriffe in der Silvesternacht. Die Ermittlungen laufen.

Videomaterial angefordert

„Wir haben Videomaterial angefordert, es aber noch nicht bekommen“, sagte ein Beamter. Der Veranstalter selbst habe Videos angefertigt. Ob darauf die Übergriffe zu sehen sind, müsse sich erst weisen, denn wahrscheinlich sei das Feuerwerk im Fokus der Aufnahmen gestanden.

Menschenmenge am Marktplatz an Silvester

ORF

Die betroffenen Frauen wurden am Marktplatz bedrängt und sexuell belästigt

Die Männer sollen alle südländischen Typs und unter 30 Jahre alt gewesen sein. Laut den Angaben der Opfer hatten sie schwarzes Haar und trugen teilweise Bärte. Einer der Täter soll einen ausgeschlagenen Zahn gehabt haben, so der Ermittler: „Wir haben eine Person überprüft, auf die die Beschreibung passt. Er wurde aber von den Opfern nicht wiedererkannt“, sagte der Polizist. Ein weiterer Täter wurde als südländischer Typ, circa 170 bis 175 cm groß beschrieben, mit etwas längeren dunklen Haaren und eventuell blonden Strähnen, wie es im Polizeibericht heißt.

Einige Opfer bereits abgereist

Zwei der Frauen hatten mit ihren Handys Fotos von zwei Männern angefertigt, die sie bedrängt haben sollen. Die Qualität der Aufnahmen sei aber wegen der Dunkelheit zur Tatzeit naturgemäß schlecht. Die Polizisten hätten am Neujahrstag noch alle Opfer befragt, ehe diese die Heimreise antraten.

Polizei geht von derselben Tätergruppe aus

„Wir gehen davon aus, dass es sich bei den Übergriffen immer um dieselbe Tätergruppe gehandelt hat“, sagte der Ermittler: „Die Übergriffe hatten jedenfalls System.“ Dabei seien die Opfer zunächst immer angetanzt bzw. von ihrer Gruppe getrennt worden. Zudem wurde das Gros der Übergriffe zwischen 23.30 und 1.30 Uhr im Bereich des Marktplatzes verübt, zu jener Zeit, als der Tumult am größten war.