Kompatscher: Brenner mehr Brücke als Grenze

Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) hat am Mittwoch in Bozen Bilanz über das Jahr 2016 gezogen. Ein wichtiges Thema waren aus seiner Sicht die drohenden Grenzkontrollen am Brenner. Dies sei für ganz Europa ein Signal gewesen.

Die Diskussion über mögliche Grenzkontrollen habe gezeigt, dass die Errungenschaften in Europa nicht selbstverständlich seien, meinte der Landeshauptmann. Die Kontrollen seien letztendlich nur durch das Abkommen zwischen Österreich und Italien und dessen 100-prozentiger Einhaltung vermieden worden, zeigte sich Kompatscher überzeugt. Der Brenner sei heute mehr eine Brücke als eine Grenze - mehr dazu in Fertiges „Grenzmanagement“ auf dem Brenner .

Für das Jahr 2017 zeigte sich der Landeshauptmann optimistisch, wichtige Ziele erreichen zu können. Er forderte etwa mehr Solidarität bei der Flüchtlingsunterbringung in den Gemeinden und weniger Populismus ein.

Mehr Klarheit auch bei schlechten Botschaften

Auch in der Familienpolitik und im Bürokratieabbau rechnet der Landeshauptmann mit Fortschritten im Jahr 2017. Dabei zeigte Kompatscher aber auch realistische Grenzen auf und verwies auf bereits Erreichtes.

In der Frage der Gesundheitsreform gestand der Landeshauptmann ein, dass es manchmal, aus Angst vor Stimmverlusten, an Klarheit etwas gefehlt habe. Daraus habe er aber gelernt, dass mehr Klarheit auch bei schlechten Botschaften gut wäre, so Kompatscher.