Aufräumarbeiten in Grins voll im Gange

Nach dem Murenabgang am Samstagabend sind in Grins bei Landeck die Aufräumarbeiten in vollem Gang. Mit schwerem Gerät gelang es inzwischen, die Sanna wieder in ihr Flussbett zu lenken. Soldaten unterstützen die freiwilligen Helfer.

Das Flussbett muss aber noch weiter ausgebaggert werden, um den Wasserspiegel auf ein weniger gefährliches Niveau abzusenken. Außerdem soll ein Schutzwall zum Gewerbegebiet errichtet werden, hieß es am Montag in einer Aussendung des Landes Tirol. Vorgesehen ist auch eine Ufersicherung mit großen Steinen.

Aufräumarbeiten Grins

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Mure staute Sanna auf

Durch die Mure, die sich entlang des Mühlbachs zu Tal wälzte, war das Wasser der Sanna am Samstagabend aufgestaut worden. Infolgedessen wälzten sich Schlamm und Geröll ins Grinner Gewerbegebiet - mehr dazu in Beträchtliche Schäden nach Unwetter.

Aufräumarbeiten nach Katastrophe

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Feuerwehr und weitere Freiwillige im Einsatz

Im Gewerbegebiet sind derzeit Dutzende Helfer im Einsatz, sagt Bürgermeister Thomas Lutz, unter ihnen viele Feuerwehrleute und andere Freiwillige. Ab Montagmittag werden die Helfer zusätzlich von 50 Bundesheer-Soldaten unterstützt.

Aufräumarbeiten nach Überschwemmung

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Ein Bagger beseitigt die Schlammmassen

Betroffen von den Vermurungen ist auch das E-Werk in Grins. Dieses konnte bereits von den Schlammmassen befreit werden. Ob die Anlage wieder in Betrieb genommen werden kann, müssen Techniker allerdings erst klären.

Bach ist nur schwer zu zähmen

Gebhard Walter, der stellvertretende Leiter der Wildbach- und Lawinenverbauung, ließ im Gespräch mit dem ORF Tirol anklingen, dass der Mühlbach vor allem im Mittellauf technisch nur schwer zu sichern sein wird. Der Bach habe mit 80 Quadratkilometern ein großes Einzugsgebiet und sei im Mittellauf sehr steil und felsig. Es gebe aber Verbesserungsmöglichkeiten, etwa was das Zusammenspiel dieses stark geschiebeführenden Wildbachs mit der Sanna betrifft. Die einzigen Gefahrenzonen würden sich im Talboden befinden, wo auch die Gewerbegebiete liegen, so Walter.

Aufräumarbeiten

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In nächster Zeit rechnet Walter nicht mit großen Geschiebemengen aus dem Mittellauf, dieser sei jetzt bis auf die felsige Sohle ausgeputzt. Für die Räummannschaften sei es aber dennoch wichtig, genau zu schauen, denn auch kleine Geschiebemengen könnten ein Gefährdungspotenzial darstellen.

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Auch Strengen hofft auf Assistenzeinsatz