Getrübte Stimmung bei vielen Hüttenwirten

Bei vielen Hüttenwirten ist die Stimmung getrübt. Die bisherige Saison zeigt sich durch das verregnete Wetter nicht allzu positiv. Nur knapp drei Monate lang ist die Saison auf vielen Schutzhütten, und die ist heuer stark eingeschränkt.

Die Geraer Hütte am Ende des Valser Tals in den Zillertaler Alpen liegt auf über 2.300 Meter Höhe. Hüttenwirt und Bergführer Arthur Lanthaler verzeichnet in der bisherigen Saison schmerzhafte Umsatzeinbußen. Die Nächtigungen seien um 30 Prozent zurückgegangen, bei den Tagesgästen seien es 50 Prozent.

Schlechte Prognose hält Tagesgäste fern

Bei nasskalten Witterungsbedingungen und Wettervorhersagen bleiben viele Wanderer im Tal, so Hüttenwirt Lanthaler. Bei einem guten Wetterbericht seien es 50 bis 100 Tagesgäste und bei einem schlechten seien es gar keine.

Geraer Hütte

ORF/Gogl

Die Geraer Hütte im Valser Tal

Noch ein Trend lasse sich noch feststellen: Immer mehr angemeldete Übernachtungsgäste verzichten auf eine Absage. Der Hüttenwirt müsse Personal und frische Lebensmittel sowie die Energieversorgung bereitstellen - und dann würden die Leute nicht einmal anrufen, zeigt sich Lanthaler verärgert.

Vor allem abgelegene Hütten betroffen

Zahlreiche Hüttenpächter wie Arthur Lanthaler kommen heuer in Bedrängnis, so der Hüttenbeauftragte des Alpenvereins, Peter Kapelari. Je länger der Zustieg sei und je abgelegener die Hütte sei, umso mehr leide sie darunter, dass die Leute vor Gewittern und Unwettern Angst haben.

Einige Alpenvereinshütten hingegen können sich gut halten, so Peter Kapelari. Am besten gehe es den Hütten, die Gäste haben, die über mehrere Tage bleiben, etwa bei Kursen oder bei Bergferien mit Familien. Genau davon profitiert Rupert Tembler, der Wirt der Karlsbader Hütte in den Lienzer Dolomiten. Dort werden viele Alpinkurse abgehalten. Trotz des wechselhaften Wetters habe man eine sehr gute Saison, sagt Tembler.

Saison noch nicht zu Ende

Auch die schnelle Erreichbarkeit ist für Hütten wie die Karlsbader ein Vorteil in einer Saison, die witterungsbedingt nicht optimal ist. Aber viele Schutzhütten liegen exponierter und sind schwieriger zu erreichen. Die Hüttensaison geht noch bis in den Herbst hinein. Dass die für viele Hüttenwirte negative Bilanz noch ins Gegenteil verkehrt werden kann, ist eher unwahrscheinlich.