SPÖ: Kern legt Messlatte für Mayr hoch

Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) hat Donnerstagabend am Landesparteirat in Innsbruck die Messlatte für den Tiroler SPÖ-Chef Ingo Mayr bei der Landtagswahl hoch gelegt. 20 Prozent müsse die SPÖ in Tirol mindestens erreichen.

„Wir müssen in Tirol mindestens 20 Prozent oder mehr erreichen“, meinte Kern in seiner Rede vor den Genossen im Innsbrucker Congress. Die SPÖ müsse wieder dort hin, wo sie einmal war und nicht nur „ein bissl“ dazu gewinnen, erklärte der Bundeskanzler. „Wir müssen die Partei auch im Westen Österreichs wieder stärker machen, sonst haben wir auch im Bund keine Chance“, beschwor Kern seine Parteifreunde.

Mayr hatte vor rund einer Woche im APA-Sommerinterview noch angekündigt, bei den nächsten Landtagswahlen im Frühjahr 2018 rund 15 bis 16 Prozent erreichen zu wollen – mehr dazu in SPÖ: Mayr kandidiert erneut für Vorsitz.

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SPÖ-Vorsitzender Christian Kern

Durch seinen hohen Industrieanteil sei Tirol ein Land, das für die SPÖ an sich kein schlechter Boden sei. Er sei überzeugt, dass seine Partei in Zukunft besser abschneide.

Auch Mayr sieht SPÖ-Potenzial in Tirol bei 20 Prozent

Er nehme die Herausforderung seines Parteivorsitzenden jedoch an, meinte Mayr am Rande des Parteirates im Gespräch mit der APA. Das Potenzial in Tirol liege durchaus bei 20 Prozent. „Wir haben die Talsohle endlich durchschritten. Es passt, wenn der Kanzler die Latte hochlegt“, zeigte sich der Tiroler SPÖ-Chef, der bei den Landtagswahlen als Spitzenkandidat antreten will, optimistisch.

Mayr Kern

zeitungsfoto.at

Christian Kern beim Landesparteirat in Innsbruck

Auch auf Bundesebene stellte Kern den Führungsanspruch der SPÖ und nahm seine Parteigenossen in den Ländern in die Pflicht. „Auch ihr habt eine Verantwortung“, sagte der SPÖ-Vorsitzende. Politik sei ein „Mannschaftssport“ und die Aufgaben müssen gemeinsam erledigt werden, fügte er hinzu.

„Politische Kräfte der Finsternis verhindern“

Kern warnte in seiner Rede vor der FPÖ und mahnte, dass die politischen „Kräfte der Finsternis“ verhindert werden müssten. „Wir dürfen die Schlüssel zum Bundeskanzleramt oder zur Hofburg nicht den Blauen überlassen“, betonte der Bundeskanzler.

„Was ist eigentlich die Leistung der FPÖ?“, fragte Kern das Plenum. Die Blauen hätten keine Lösungen und würden auch keine produzieren. „Das glauben nicht einmal ihre Wähler“, so der Kanzler. Auch das Beispiel Kärnten würde zeigen, welchen Scherbenhaufen die FPÖ hinterlassen habe, den Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) jetzt aufkehren müsse.